Vorwort
Unter den Eindrücken der Corona-Pandemie im Jahr 2020 einen Rückblick auf das Jahr 2019 zu formulieren, ist nicht einfach. Zu sehr scheinen die Ereignisse alles Vorher-Geschehene zu überdecken. Dabei ist 2019 so viel Spannendes im baden-württembergischen SHK-Handwerk passiert. Unsere Betriebe standen vor vielen Chancen und Herausforderungen, die beim Durchklicken dieses digitalen Jahresberichtes sichtbar werden.
Apropos digital: der Fachverband Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg hat sich erstmals in seiner Geschichte dazu entschieden, den Jahresbericht nicht mehr in gedruckter Form herauszugeben, sondern ganz auf eine Online-Version umzustellen. Dazu haben uns nicht allein Kostengründe oder die Schonung von Ressourcen veranlasst. Der digitale Geschäftsbericht bietet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten, wie wir den Verband und seine Arbeit im Jahresverlauf darstellen können. Verlinkungen, Bewegtbild, die Einbindung anderer Inhalte und Interaktivität bieten die Chance, unsere Leser zukünftig direkter zu erreichen und auf eine lebendige "Reise" durch das Verbandsjahr mitnehmen zu können.
Der Blick auf die Daten und Fakten zeigt, dass das SHK-Handwerk sehr zufrieden auf 2019 schauen kann. Der Umsatz ist mit 5,74 Milliarden Euro gegenüber 2018 mit 5,75 Milliarden nur marginal gesunken. Die Auftragslage lag nach wie vor auf einem sehr guten Niveau. Erfreulich sind vor allem die steigenden Ausbildungszahlen und die weiterhin konstante Zunahme bei der Beschäftigtenzahl.
Mit dem Klimaschutzpaket hat die Bundesregierung im letzten Jahr einige wichtige Schritte in Richtung Wärmewende unternommen. Möglicherweise hatte das Thema auch unter den Eindrücken der Fridays for Future-Demonstrationen Tausender junger Menschen nochmals an Fahrt aufgenommen. Unabhängig vom Auslöser ist die Wirkung entscheidend: diese wichtigen Impulse für klimafreundliche Investitionen wird die Arbeit unserer SHK-Betriebe beeinflussen. Endlich wird die Energiewende im Gebäude und speziell im Heizungskeller angepackt, so wie wir es sehr lange gefordert hatten. Mit gestärktem Selbstbewusstsein können wir sagen: Das SHK-Handwerk ist nicht nur Partner der Energiewende - wie es die neue Kommunikationsoffensive 2019 formuliert - sondern vielmehr Macher der Energiewende!
Allerdings steht das SHK-Handwerk auch vor anderen zentralen Herausforderungen. Für eine nachhaltige Unternehmensplanung wird die Einführung digitaler Technologien und damit neuer Geschäftsmodelle sowie Vertriebsformen eminent wichtig. Gleichzeitig brauchen die SHK-Unternehmer neue Strategien, wie sie Auszubildende finden ebenso wie Fachkräfte und Nachfolger für ihren Betrieb. Hierbei steht den Innungsfachbetrieben die gesamte SHK-Berufsorganisation unterstützend zur Seite: Wir sehen es als unsere Aufgabe, Ideen aufzugreifen, Impulse zu setzen und Themen anzusprechen - nicht nur intern, sondern auch in Kooperation mit der gesamten Branche. Auch das spiegeln Ihnen die verschiedenen Einblicke unserer Arbeit in diesem digitalen Jahresüberblick wider.
Wir möchten unter dieses Vorwort keinen Abschlusspunkt setzen, ohne uns nicht für das intensive Engagement unserer Ehrenamtsträger zu bedanken, für die Arbeit der Verbandsgremien - insbesondere unseres Vorstandes, der Ausschüsse und Fachgruppen. Ein großes Dankeschön geht auch an die Innungen und die anderen Institutionen, mit denen der Fachverband eng zusammenarbeitet - natürlich allen voran unser Zentralverband SHK. Für Fördermittel des Landes und des Bundes, insbesondere im Bereich der Beratungsstellen, richten wir unseren Dank an das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gleichermaßen wie an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Da schließt sich dann auch wieder der Kreis zum Corona-Auftakt dieses Vorwortes. Hat das Virus doch 2020 der ganzen Welt gezeigt, wie wichtig Werte wie Solidarität, Gemeinsinn und Rücksicht für den Zusammenhalt sind, um Herausforderungen bestmöglich zu meistern. Diese Werte leben unsere Mitglieder schon seit vielen Jahren, denn sie sind ein wichtiger Baustein für die Schlagkräftigkeit unserer Berufsorganisation. Gerade das Handwerk mit seinen mittelständischen Strukturen sorgt für wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität.
Stuttgart, im Juli 2020