SHKontakt Gebäude- und Energietechnik-Treff Baden-Württemberg
„Nur eine technologieoffene Energiewende führt zu mehr Klimaschutz“
Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung geht nach Meinung des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg in die richtige Richtung. Der Mix aus Förderung und Forderung in Verbindung mit Technologieoffenheit mache es möglich, effiziente Heiztechnologie in Kombination mit erneuerbarer Energie einzusetzen. Insofern sei das SHK-Handwerk „nicht nur Partner, sondern vielmehr Macher der Energiewende“, betonte der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz beim „SHKontakt Gebäude- und Energietechnik-Treff Baden-Württemberg“ am 19. November 2019 im Neuen Schloss.
Auf Einladung des Fachverbands SHK Baden-Württemberg waren rund 140 Gäste aus Politik, Verwaltung, Handwerk, Industrie und Handel, von Verbänden, von Energieversorgern sowie aus dem Bildungswesen und von Medienhäusern zu diesem jährlich stattfindenden Impulstreffen gekommen. Im Mittelpunkt stand das im Oktober von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzpaket 2030 und die Konsequenzen für die Haus- und Gebäudetechnik, aber auch die Fachkräftesituation und die Digitalisierung im SHK-Handwerk.
„Wir begrüßen es, dass wesentliche Forderungen unserer Berufsorganisation im Klimaschutzprogramm 2030 berücksichtigt sind und die Energiewende im Gebäude endlich angepackt wird“, betonte Joachim Butz in seiner Rede. Die Berufsorganisation machte deutlich, dass sie eine Diskriminierung einzelner Energieträger ablehnt und empfahl eine schrittweise Umstellung.
Impulsredner Dr. Michael Kopatz, Umweltwissenschaftler, Dozent und Projektleiter im Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie, wies in einem humorvollen, aber auch hintergründigen Vortrag darauf hin, dass sich Verhältnisse und Strukturen ändern müssten, damit sich das Verhalten der Verbraucher ändere. „Denn Menschen tun nicht das, was sie für richtig halten. Es muss sich besser anfühlen, das Richtige zu tun.“ Aufgabe der Politik sei es daher, die Rahmenbedingungen vorzugeben. „Heben Sie die Standards und definieren Sie Limits.“ So seien Elektrogeräte, Häuser und Autos erst effizienter geworden, als die gesetzlichen Standards erhöht wurden. An die Verbraucher appellierte Kopatz, Druck auszuüben: "Politischer Protest ist wichtiger als privater Konsumverzicht. Seien Sie Teil der kritischen Masse!"
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