Fortbildungen - Seminare - Fachtagungen

Damit die Handwerksunternehmen immer auf dem Laufenden sind und möglichst der Konkurrenz sogar einen Schritt voraus, gehört zu den Kernaufgaben des Verbandes die schnelle und effektive Informations- und Wissensvermittlung.

Eine Möglichkeit für die SHK-Unternehmer und deren Mitarbeiter ist der Besuch einer Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme.

Das Angebot des Fachverbandes ist hier breit gefächert und reicht vom kurzen Workshop über ganztägige Seminare bis hin zu Fachtagungen und mehrtägigen Veranstaltungen.  Die Themenvariabilität ist gleichermaßen groß, wie in der Übersicht schnell deutlich wird.

TRGI- und TRWI-Lehrgänge

Betriebe, die in ein Installateurverzeichnis Gas oder Wasser bei den entsprechenden Versorgern eingetragen werden wollen, brauchen unter bestimmten Umständen einen Fortbildungsnachweis. Die hierzu erforderlichen 100-Stunden-Lehrgänge Gas und 80-Stunden-Lehrgänge Wasser will der Landesinstallateurausschuss, in dem der Fachverband SHK Baden-Württemberg ebenso vertreten ist wie der Verband der Versorger, künftig in Eigenregie durchführen.

2019 wurde hierfür ein Lehrgangskonzept erstellt und eine Kooperation mit einer Bildungseinrichtung eingegangen. Die Lehrgänge starten im Jahr 2020.

TRGI 2018-Schulung

Im Herbst 2018 hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) die aktuelle Version der Technischen Regel für Gasinstallationen, kurz TRGI, veröffentlicht. Diese enthielt wesentliche Änderungen wie zum Beispiel ein vollkommen neues und geändertes Nachweisverfahren für die ausreichende Versorgung von raumluftabhängigen Feuerstätten mit Verbrennungsluft.

Daraus ergab sich für die Installationsunternehmen ein großer Weiterbildungsbedarf. 2019 konnten so in über 40 Schulungen mehr als 1.300 Teilnehmer geschult werden. Auf vielfachen Wunsch der Innungen und Fachbetriebe konzipierte der Fachverband zusätzlich eine Weiterbildungsmaßnahme für Monteure, so dass diese sich ebenfalls in die für sie wichtigen Bereiche auf den neuesten Stand bringen konnten.

SHK-Fachbetrieb für Hygiene und Schutz des Trinkwassers

Trinkwasser ist das Lebensmittel Nummer 1 und die Trinkwasserhygiene damit weiterhin ein Megathema der Branche. Um die SHK-Betriebe in diesem Bereich fit zu machen und mit der entsprechenden Kompetenz auszustatten, bietet der Fachverband SHK Baden-Württemberg ihnen die Fortbildung zum "SHK-Fachbetrieb für Hygiene und Schutz des Trinkwassers" an.

Die Kunden dieser speziell qualifizierten SHK-Unternehmen profitieren von einem "Rundum-sicher-Paket" im Bereich Trinkwasserhygiene, das von der hygienegerechten Planung über die Beratung und Installation bis hin zur Gefährdungsanalyse bei Legionellenbelastung reicht.

Fokus Trinkwasserhygiene: Workshop zur Gefährdungsanalyse

In der Trinkwasserverordnung ist die Erstellung einer Gefährdungsanalyse dann gefordert, wenn der Technische Maßnahmenwert für Legionellen von 100 Kolonienbildenden Einheiten pro 100 Milliliter Wasser überschritten ist. In diesem Fall ist der Betreiber verpflichtet, eine Gefährdungsanalyse zu erstellen oder erstellen zu lassen.

Für die "SHK-Fachkräfte für Hygiene und Schutz des Trinkwassers", die ihre Kenntnisse im Bereich Gefährdungsanalyse vertiefen wollen, hat der Fachverband einen völlig neuartigen Workshop zur Gefährdungsanalyse konzipiert und 2019 mehrmals erfolgreich abgehalten.

Zwar gibt es keine strenge Vorgabe für die Erstellung und den Aufbau einer Gefährdungsanalyse, doch sind bestimmte Kerninhalte unerlässlich. Diese werden in dem praxisnahen Workshop ausführlich dargestellt, in den viele Beispiele und Erfahrungen einfließen.

Hygienefachbetriebe profitieren von der kompakten Wiederholung der wichtigsten Hygieneaspekte und von der praxisbezogenen Darstellung der technischen Regeln für Gefährdungsanalysen. Nach der erfolgreichen Teilnahme beherrschen die Teilnehmer den Aufbau und die Dokumentation inklusive Textformulierungen, Absicherungen, graphische Darstellungen in Gefährdungsanalysen und beispielhafte Fotodokumentationen.

Zweijährliche Fortbildung für Heizölfachbetriebe

Die betrieblich verantwortliche Person der nach der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, AwSV, Paragraf 62 zertifizierten Heizölfachbetriebe muss sich mindestens alle zwei Jahre fortbilden, um die Zertifizierung des Fachbetriebs zu verlängern. Hierfür hat der Fachverband gemeinsam mit der Überwachungsgemeinschaft ein Konzept erstellt und die entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen im Berichtsjahr angeboten.

Die Schulungen sollen nicht nur den formell erforderlichen Fortbildungsnachweis bringen, sondern den Teilnehmern vor allem in der betrieblichen Praxis nutzen. Deshalb wurde bei der Konzepterstellung Wert darauf gelegt, dass sich für die Durchführung Sachverständige verantwortlich zeichnen, die praxisnah und aus eigener Erfahrung Problemstellungen darstellen und Lösungsmöglichkeiten nach den allerneusten Vorschriften aufzeigen können.

SHK-Fachkraft für Klima- und Wärmepumpenanlagen

Die Chemikalien-Klimaschutzverordnung fordert eine Sachkundeschulung von Personen, die an Wärmepumpen-, Kälte- und Klimaanlagen arbeiten.

Wärmepumpen und Raumklimageräte werden zukünftig deutlich an Bedeutung für das SHK-Handwerk gewinnen. Wer aber Klimaanlagen und Wärmepumpen montiert, in Betrieb nimmt und instand hält und dabei Tätigkeiten am Kältemittelkreislauf mit fluorierten Treibhausgasen durchführt, muss gemäß Paragraf 5 der Chemikalien-Klimaschutzverordnung seine Sachkunde nachweisen.

Insbesondere für Ingenieure, die über eine mindestens zweijährige Berufserfahrung verfügen, sowie für Meister und Gesellen aus dem SHK-Handwerk bietet der Fachverband SHK Baden-Württemberg Seminare und Sachkundeprüfungen gemäß der Chemikalien-Ozonschichtverordnung und der Chemikalien-Klimaschutzverordnung Kategorie I an.

71 Teilnehmer in 5 Seminaren sind im Jahr 2019  nach der Kategorie I geschult worden. Die Prüfungen hat der Fachverband in Zusammenarbeit mit der SHK-Innung Pforzheim als Prüfungsstelle durchgeführt.

Die in der Sachkundeschulung erworbenen Kenntnisse haben 18 Teilnehmer im Anschluss noch in zwei Ein-Tages-Schulungen vertieft.

Asbestsachkunde gemäß der TRGS 519

Obwohl Asbest und Asbestzementprodukte seit mehr als zwanzig Jahren weder hergestellt noch in Verkehr gebracht werden dürfen, ist die Wahrscheinlichkeit, mit Asbesterzeugnissen in Kontakt zu kommen, für SHK-Betriebe höher denn je.

Aus Untersuchungen geht hervor, dass in rund 25 Prozent der älteren Gebäude Asbest in Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern enthalten ist. Durch das Freisetzen und Einatmen von Asbest drohen gesundheitliche Gefahren.

Um Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten an Produkten, die Asbest enthalten können, durchführen zu dürfen, müssen Handwerksbetriebe die Sachkunde gemäß der Technische Regel für Gefahrstoffe Asbest: Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten - TRGS 519 - nachweisen.

Der Fachverband hat 2019 in zwei Seminaren gemäß der TRGS 519 Anlage 4C 24 Teilnehmer geschult.

Sachkundige nach TRGS 519 müssen ihr Wissen alle sechs Jahre auffrischen, wenn sie weiter mit asbesthaltigen Produkten arbeiten wollen. Im Berichtsjahr haben 12 Teilnehmer in einem Seminar nach der TRGS Anlage 5 ihre Sachkunde verlängert.

Sachverständigenwesen

Weiterbildung ist das A und O für einen Sachverständigen. Insoweit hat der Fachverband für diese Zielgruppe in den Gewerken Installation und Heizungsbau, Klempnerei und Ofen- und Luftheizungsbau mehrtägige Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.

Ferner hat die Berufsorganisation für die nach wie vor getrennten Teilgebiete Gas- und Wasserinstallation, Zentralheizungs- und Lüftungsbau sowie Klempnerei und Ofen- und Luftheizungsbau Verfahren zum Nachweis der besonderen Sachkunde durchgeführt. Allerdings lässt die Zahl der qualifizierten Bewerber für das Amt des Sachverständigen zu wünschen übrig, ausscheidende Kollegen finden nur sehr schwer geeignete Nachfolger.

Klempnertreff

Für Klempner als Spezialisten für Metalldächer oder Metallfassadenverkleidungen ist der Klempnertreff Baden-Württemberg ein ganz besonderes Highlight jedes Jahr. 2019 kamen zur 23. Auflage rund 140 Teilnehmer in das Kurhaus nach Titisee. Worauf sich der langjährige Erfolg begründet? Sicher auf die Qualität der Vorträge,  aber vor allem auch den kollegialen Erfahrungsaustausch.

Themen im Berichtsjahr waren neben der Zusammenarbeit mit dem Dachdeckerhandwerk die Bewertung von optischen Mängeln, der Einsatz von OSB-Platten sowie die Mitarbeitergewinnung und -bindung. Brandaktuell stellte die Technische Hochschule Rosenheim ihre Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben zum Tragverhalten von Doppelstehfalzdächer vor. Dabei ging es um die Frage, wie Solaranlagen auf Metalldächern sicher befestigt werden können.

Walter-Bucerius-Seminar

Was den Klempnern der Klempnertreff, ist den Ofen- und Luftheizungsbauern das Walter-Bucerius-Seminar. Beiden gemeinsam ist der Veranstaltungsort: das Kurhaus in Titisee im schönen Schwarzwald.

An drei Tagen – vom 12. - 14. Februar 2019 – trafen sich fast 400 "OL-er" , um gemeinsam beispielsweise über die umweltpolitischen Vorgaben bei der geplanten Überarbeitung der 1. BImSchV zu diskutieren. Obwohl ein sehr traditionelles Handwerk, so wächst trotzdem auch hier die Bedeutung der Digitalisierung, was ebenfalls im Programm 2019 seinen Niederschlag fand. Und wenn auch nicht angenehm, aber nicht minder wichtig war das Rechts-Thema, das die Nachträge bei BGB-Bauverträgen im Fokus hatte.

Unternehmerfrauen - das Rückgrat der SHK-Betriebe

Mitarbeitende Unternehmerfrauen sind häufig das eigentliche „Rückgrat“ der SHK-Unternehmen, übernehmen sie doch oft vielfältige Aufgaben an Schlüsselstellen des Betriebes.

Deshalb veranstaltet der Fachverband jedes Jahr exklusiv für Unternehmerfrauen eine speziell auf deren Bedarfe ausgerichtete Fachtagung im Frühjahr sowie ein Zwei-Tages-Seminar im Herbst, die sich beide zu unverzichtbaren Plattformen für den Wissens- und Erfahrungsaustausch entwickelt haben.

Bei der Fachtagung am 4. April 2019 ging es um die typgerechte Kommunikation, um im Team besseres Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Angesichts des Fachkäftemangels lag ein Fokus außerdem auf dem Bereich Mitarbeitergewinnung und -bindung. Den Abschluss bildete letztlich ein Update zum aktuellen Steuerrecht, so dass die Unternehmerfrauen am Ende von einer Vielzahl an neuen Impulsen profitieren konnten.

„Gehirn…nutze es, verliere es oder bau es Dir so, wie Du willst“ - so lautete die spannende Schlagzeile über dem Programm zum Zwei-Tages-Seminar Mitte Oktober  in Hinterzarten. Schwerpunkt des ersten Seminartages war damit die Stärkung der eigenen Resilienz basierend auf modernen Erkenntnissen der Hirnforschung.  Am zweiten Tag hieß es „Betriebswirtschaft von Frau zu Frau – Zahlen ohne Qualen".  Ein gemeinsames Kochevent auf Basis einer naturbelassenen Vollwertküche rundete das Intensivseminar kulinarisch ab.

Führungskräfteseminar: traditionell auf Skiern

Leben Sie Werte in Ihrem Unternehmen? Und arbeiten Sie an Ihrer "Marke"? Die Teilnehmer des Führungskräfteseminars 2019 haben dies intensiv getan. Das mehrtägige Seminar für SHK-Betriebsinhaber und Führungskräfte in Oberstdorf stand unter dem Motto „Werte – Erkennen Sie Ihren wahren Markenkern“.  Konkret setzten sie sich dabei mit individuellen Werten ihres Unternehmens auseinander und wie diese in Form einer individuellen Markenstrategie von nach innen und außen „gelebt“ werden können.

Ein Impulsreferat zu den 10 Grundprinzipien erfolgreicher Unternehmensführung griff das Oberthema zu Beginn auf und regte zum Weiterdenken an. Gerade die ausgewogene Kombination aus fachlichen Inhalten und ausreichend Zeit zum persönlichen Austausch im Kollegenkreis, stellt die Grundlage dar für den bereits seit vielen Jahren großen Erfolg dieses Seminarkonzeptes. Hinzu kommt das attraktive Rahmenprogramm, wodurch sich leichter Abstand von der täglichen Routine gewinnen lässt.