Gremien und Sitzungen
Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg sind 46 Innungen mit rund 3.200 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen.
Das Organigramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Mitgliederversammlung, den Ausschüssen und Fachgruppen sowie zwischen Vorstand und Geschäftsführung auf.
Nichts geht ohne das Ehrenamt...
Veranstaltungen und Sitzungen 2022 | |
---|---|
Mitgliederversammlung (DV/OMV) | 2 |
Öffentliche Mitgliederversammlung | 0 |
Vorstandssitzung | 3 |
Geschäftsführender Vorstand | 3 |
Informationsveranstaltung für Geschäftsführungen der Mitgliedsinnungen | 1 |
Innungsbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit | 0 |
Obermeisterversammlung 2022
Voller Fokus auf (energie)politische Rahmenbedingungen und den Fachkräftebedarf
Alle zwei Jahre findet eine Obermeister-Klausurtagung statt, die gegenüber den sonst üblichen Obermeisterversammlungen, einen Tag länger geht. Auf vielfachen Wunsch seitens der Obermeister bot die Tagesordnung der diesjährigen Klausurtagung am 6. und 7. Oktober 2022 in Giengen an der Brenz viel Raum für den Austausch. Zumal die Themen, die aktuell die Unternehmer umtreiben, einen hohen Dikussionsbedarf mit sich bringen.
Nach einführenden Worten des Fachverband-Vorsitzenden Joachim Butz und des Hauptgeschäftsführers Wolfgang Becker stiegen die Innungsvertreter auch direkt ein in das politisch getriebene Themenspektrum, zum einen die Fragen, die sich aus der Energiewende und Klimaschutzpolitik ergeben, sowohl auf Bundes- als auch Landesebene, als auch solche rund um die Gasmangellage.
Dass die aktuellen Herausforderungen unmittelbare Konsequenzen auf das Berufsbild und damit die Berufsfeldentwicklung haben und die Betriebe einen enormen Bedarf an guten Fachkräften haben, wurde dieser Tagesordnungspunkt besonders lebhaft diskutiert. Insofern ging der Blick im Laufe der Klausurtagung verstärkt in Richtung Zukunft: wie muss das Berufsbild zukünftig aufgestellt sein? Wie Fachkräfte weitergebildet werden? Und wie können bereits beim Berufsnachwuchs die richtigen Weichen gestellt werden? Darüber hinaus wurde das Thema Ausbildungsvergütung – insbesondere bei Schülern der Berufsfachschule – diskutiert. Aufschlussreich waren auch die Erfahrungswerte der Obermeister, wie gute Ausbildungswerbung gelingen kann.
Chancen und Potenziale für Handwerksbetriebe auszuarbeiten – das ist eine der Aufgaben des Fachverbandes. Der präsentierte dann auch zwei seiner neuen Services: den SHKBW Standortmanager, ein Tool, das es den Unternehmen ermöglicht, preiswert die eigene Onlinepräsenz zu managen, und ein Nachhaltigkeitsleitfaden für SHK-Betriebe, der einfach umsetzbare Tipps zur nachhaltigen Unternehmensführung gibt.
Auch auf die Entwicklung der Berufsorganisation als solche kamen die Obermeister zu sprechen. Von Aspekten wie Neumitglieder-Gewinnung, über die Schwierigkeiten, ausreichend motivierte Ehrenamtsträger zu finden, bis hin zu der Frage, ob und wie die Informationen des Fachverbandes angesichts der Nachrichtenflut die Mitgliedsbetriebe und -innungen am besten erreichen.
Nicht für alle Probleme konnte ad hoc eine Lösung gefunden werden, jedoch waren die Diskussion und Auseinandersetzung mit den Themen wertvoll, so dass für jeden Teilnehmer ein Impuls herauszuziehen war.
Fachgruppen und Ausschüsse
Fachgruppen und Ausschüsse sind die wesentlichen Gremien, die aus der Mitgliederversammlung heraus gewählt werden und ganz gezielt die fachliche Arbeit für die Innungsbetriebe leisten. Die Ausschüsse üben für den Fachverband eine beratende und unterstützende Funktion aus. Sie sichern die Interessen der im Fachverband zusammengeschlossenen Gewerke, sammeln fachliche Informationen und bereiten Beschlüsse vor.
Sitzungen und Treffen 2022 | |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss | 2 |
Berufsbildungsausschuss | 2 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich SHK | 1 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich OL | 0 |
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung | 2 |
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau | 1 |
Technischer Ausschuss Klempnerei | 1 |
Technischer Ausschuss Behälter- und Apparatebau | 1 |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss
Hilfestellungen für zukunftsorientierte SHK-Betriebe
Nachdem die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahresverlauf 2022 zunehmend „beherrschbar“ wurden, war das vergangene Jahr maßgeblich von den Konsequenzen des Krieges in der Ukraine geprägt. Dies betraf neben Fragen der generellen Energieversorgungssicherheit vor allem die Verfügbarkeit von Material sowie die damit einhergehenden Materialpreisentwicklungen. Hinzu kam die aus den enormen Energiepreissteigerungen resultierende, massiv gestiegene Endkundennachfrage hinsichtlich regenerativer und autarker Energiesysteme.
Wesentliche Aufgabe des betriebswirtschaftlichen Ausschusses war es deshalb, die SHK-Betriebe bestmöglich auf dem Weg durch diese „neue“ Krisensituation zu unterstützen, aber auch zukunftsorientierte Ansätze in den Themenfeldern „Nachhaltigkeit“, „Betriebsführung der Zukunft“ und„moderne Arbeitszeitmodelle“ zu entwickeln.
In diesem Zusammenhang wurden den Betrieben konkrete Maßnahmen vermittelt, wie sie die teilweise enormen Preissteigerungen bei der Kalkulation und Angebotsgestaltung am besten berücksichtigen. Darüber hinaus erhielten die Unternehmen praxisgerechte Umsetzungstipps zur Bewältigung der hohen Endkundennachfrage. Zielsetzung war an dieser Stelle "Hilfe zur Selbsthilfe" zu leisten.
Nachdem das Thema „Nachhaltigkeit“ sowohl gesellschaftlich als auch politisch eine zunehmend wichtigere Rolle spielt und gerade das SHK-Handwerk maßgeblich zu einer nachhaltigeren Zukunft beiträgt, wurde mit Beteiligung des Ausschusses der Praxisleitfaden „Nachhaltige Unternehmensführung im SHK-Betrieb“ ausgearbeitet. Neben Hintergrundinformationen und konkreten Umsetzungstipps enthält dieser eine umfangreiche Checkliste zur Überprüfung des individuellen Nachhaltigkeitsstandes. Der Leitfaden dient damit als Orientierungshilfe für weitere Schritte, die der Unternehmer mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehen kann.
Vor dem Hintergrund der knappen personellen Ressourcen hat sich der Ausschuss ausführlich mit dem Thema „Kapazitätsplanung“ beschäftigt. In der Folge wurde mit dem Anbieter „DIGI-Zeiterfassung“ ein Rahmenvertrag für den kostengünstigen Bezug der Kapazitätsplanungssoftware „CAPAX“ abgeschlossen, welcher den Betrieben mit Beginn des Jahres 2023 zur Verfügung steht.
Insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftebedarfs und der Veränderungen in der Arbeitswelt setzte sich der Ausschuss auch mit modernen Arbeitszeitmodellen wie etwa der Vier-Tage-Woche auseinander.
Zentrale Aufgabe des betriebswirtschaftlichen Ausschusses wird es auch 2023 sein, die Mitgliedsbetriebe bei den vielfältigen betriebswirtschaftlichen und digitalen Herausforderungen aktiv zu unterstützen und wertvolle Hilfestellungen für die betriebliche Praxis zu erarbeiten.
Sozial- und wirtschaftspolitischer Ausschuss (Tarifkommission) – Tarifbereich SHK
Bereits im März 2021 hatte der Fachverband mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) einen Zweijahresabschluss getätigt. In den Verhandlungen am 22. Februar 2022 sollte es nun um die Ausbildungsvergütungen für September 2022 gehen.
Mit dem Ergebnis wird eine Ausbildung im Klimaschutzberuf noch attraktiver: Um durchschnittlich 5,9 Prozent wurden die Ausbildungsvergütungen zum kommenden Ausbildungsjahr erhöht. Im ersten Jahr erhalten Azubis zukünftig 800 Euro, im zweiten 850 Euro, im dritten 1000 Euro und im vierten Ausbildungsjahr 1.100 Euro. Darüber hinaus wurde zusätzlich eine Leistungsprämie für gute Noten vereinbart, bei der die guten Auszubildenden weitere 100 Euro erhalten können.
Berufsbildungsausschuss
Der Berufsbildungsausschuss hat sich 2022 mit den veränderten Rahmenbedingungen im SHK-Handwerk beschäftigt, die sich aus dem Klimaschutzgedanken ergeben. Es wurde diskutiert, ob und wie die „neuen“ Inhalte im SHK-Bereich die Schaffung eines neuen Ausbildungs-Berufsbildes bedingen. Der Fachverband sieht hier Handlungsbedarf und wird ein Strategiepapier zum Thema„Berufsbild und Rahmenlehrplan“ erarbeiten.
Inzwischen ist das Procedere, wie die Prüfungsfragen für die Anlagenmechaniker SHK erstellt und übermittelt werden, erprobt und hat sich bewährt. Mitgliedsbetriebe können sich zusätzlich Übungsaufgaben über das Downloadcenter auf der Fachverband-Website herunterladen.
Erfolgreich angelaufen ist auch die Seminarreihe für Ausbildungsgesellen im SHK-Handwerk, die der Fachverband unter dem Motto „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ anbietet. Für die Mitglieder der Fachgemeinschaft TOP-Ausbilder konnten fünf Seminare durchgeführt werden. Die Vorgesetzten oder Ausbildungsbeauftragten konnten in dem Workshop zum Thema „Souveräne Kommunikation mit Azubis“ viel für die tägliche Praxis mitnehmen. Auch hier hat der Fachverband ein Paket geschnürt, bei dem es sich lohnt, es weiterzuverfolgen.
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung
Die Politik verursacht Hochdruck in allen Bereichen
Der Technische Ausschuss Sanitär und Heizung hat im Jahr 2022 planmäßig zwei Sitzungen durchgeführt. Eine im Frühjahr als reine Online-Sitzung und eine weitere im Herbst in Präsenz.
Die gesetzgebende Seite von Land, Bund und EU hat das Hauptamt des Fachverbandes als auch das Ehrenamt im Technischen Ausschuss das gesamte Jahr unter Spannung gehalten: vom EU-Klimaschutzgesetz – in Form der Europäischen Gebäudeenergie-Richtlinie mit entsprechenden Verschärfungen für Neu- und Altbauten – über das Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung mit seinen Änderungen, die in das Gebäudeenergiegesetz (GEG), die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und die Heizkostenverordnung einfließen, bis zum Klimaschutzgesetz des Landes, das eine Solarpflicht bei Wohngebäuden im Falle wesentlicher Dachsanierungen vorsieht. Kleines zusätzliches „Highlight“ war schon aufgrund des Namens die kurzfristig eingeführte Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSimiMaV). Damit gab es in Summe jede Menge Diskussionsstoff über die Konsequenzen und die damit verbundenen Empfehlungen in Richtung Mitgliedsbetriebe. Zudem setzte die hohe politische Schlagzahl an Gesetzen und Verordnungen den Verband mit notwendigen kurzfristigen Stellungnahmen immer wieder unter Druck.
Zwar standen überwiegend Heizungsthemen im Vordergrund, aber der Ausschuss durfte sich auch mit den Themen wie Asbest, Trinkwasser und Legionellen auseinandersetzen. Der Austausch mit anderen Institutionen kam dabei nicht zu kurz. So konnte der Ausschuss im Herbst 2022 Professor Dr.-Ing. Jens Pfafferott begrüßen, der ein Projekt der Hochschule Offenburg vorstellte, bei dem Studierende Fachbetriebe bei der Heizungsoptimierung unterstützen, indem diese den hydraulischen Abgleich berechnen.
Immer deutlicher wurde im Verlauf des Berichtsjahres, dass sich die Fachbetriebe auf einen steigenden Schulungsbedarf hinsichtlich relevanter Themen einstellen müssen. Die Energiewende ist das bestimmende Thema in der Branche und sie wird nur gemeinsam mit einem gut aus- und weitergebildeten SHK-Handwerk gelingen. Und dafür gibt es 2023 mit dem BAFA-Aufbauprogramm Wärmepumpe sogar entsprechende Zuschüsse für die Betriebe.
In diesem Sinne geht auch wieder ein großes Lob an das Team des Fachverbandes für die gewissenhafte und unermüdliche Bearbeitung dieser Themen unter „Hochdruck“, stets im Sinne der Innungsmitglieder. Ein herzliches Dankeschön geht an die Berufskollegen, die im Technischen Ausschuss Sanitär und Heizung so intensiv mitarbeiten.
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau
BImSchV und TROL halten auf Trab
Für die engagierten OL-Betriebe waren vor allem das Walter-Bucerius-Seminar im Februar 2022 am Titisee als auch die dort im Juli stattfindende Fachtagung zur TROL 2022 rot angestrichene Termine im Jahreskalender. Insbesondere bei letzterer interessierten die neuen Berechnungsvorgaben für Warmlustofen, Wassertechnik, die Auslegung keramischer Züge, die Verbrennungsluftversorgung und der Brandschutz bei Einzelfeuerstätten.
Bei der Sitzung des Technischen Ausschusses Mitte Juli diskutierten die Teilnehmer vor allem offene Fragen bezüglich des Paragrafen 19 der 1. BImSchV. Daneben stand aber auch das Schulungskonzeot zur TROL im Fokus.
Ebenfalls im Juli fand ein Austausch mir dem Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Baden-Württemberg in Ulm statt. In der Gesprächsrunde ging es unter anderem um den Immissionsschutz, das GEG und um die DIN 18160-1. Angedacht wurde in dem Zusammenhang eine gemeinsame Fortbildung zu Abgasanlagen.
Technischer Ausschuss Klempnerei
Materialengpässe und nie gekannte Preiserhöhungen
Der Technische Ausschuss Klempnerei folgte im Berichtsjahr der Tradition, die Jahressitzung jedes zweite Jahr mit einem Besuch bei Herstellern oder Lieferanten zu verbinden. 2022 führte der Weg zur Firma Barth nach Renningen.
Dabei tauschten sich die Ausschussmitglieder mit der Geschäftsleitung über Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und unkalkulierbare Preissteigerungen aus. Hier zeigte sich deutlich, dass Stammkunden trotz der vorherrschenden Problematik einen Vorteil erfahren und seitens der Lieferanten alles versucht wird, diese in gewohnter Weise zu bedienen. Eine frühzeitige Materialdisposition und Preisgleitklauseln in den Angeboten sind unerlässlich.
Bedingt durch das Ausscheiden des technischen Referenten Marco Schmidt aus dem Fachverband stellte sich Thomas Huber als dessen Nachfolger vor. Dies war der Anlass, gleichermaßen darüber zu diskutieren, wie die Nachfolge von ausscheidenden Mitgliedern aus dem technischen Ausschuss optimalerweise geregelt wird. Alle Mitglieder waren sich einig, dass es Ziel sein muss, geeignete Kollegen rechtzeitig für den Ausschuss vorzuschlagen. Mit dieser Vorgehensweise soll erreicht werden, dass der Technische Ausschuss fortlaufend verjüngt wird.
Weiteres Thema war der endlich wieder in Präsenz stattfindende Klempnertreff am Titisee. Der Treff 2022 war erneut eine sehr gelungene Veranstaltung und Weiterbildungsmöglichkeit. Aber wie so oft gilt: "Nach der Veranstaltung ist vor der Veranstaltung" und so recherchierten die Ausschussmitglieder nach geeigneten Themen und Vorträgen für 2023.
Natürlich stand auch Fachliches auf dem Programm: Über die in letzter Zeit vermehrt auftretende Delamination von Sandwichelementen wurde angeregt diskutiert, gefolgt von dem Vorschlag, das Therma in der nächsten Fachgruppensitzung zu behandeln. Hier sollten Lösungsmöglichkeiten gefunden und ein möglichst einheitliches Vorgehen abgesprochen werden.
Aus der Bundesfachgruppe wurde eine Fokussierung auf Gebäudebegrünungen an Dach und Fassade berichtet, weshalb dieses Thema als einer der Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2023 festgelegt wurde.
Fachgruppe Installation und Heizungsbau
Klimaschutz und Energiewende als Megathemen
Die Arbeit der Fachgruppe wurde 2022 von den Themen Klimaschutz und Energiewende dominiert:
- das geplante Gebäudeenergiegesetz mit der vorgesehenen 65-Prozent-Regel für erneuerbare Energien bei neuen Heizungen
- die mehrmalige Änderung der Sanierungsförderung BEG des BAFA
- die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV) mit der Verpflichtung, bestimmte Erdgas beheizte Gebäude überprüfen zu lassen
- die Photovoltaik-Pflicht-Verordnung des Landes mit den Bestimmungen, bei neuen und grundlegend sanierten Dächern Solaranlagen vorzusehen
- das Klimaschutzgesetz des Landes mit dem zugehörigen Maßnahmenpaketen.
Dies ist nur ein Auszug aus den Schwerpunkten, mit welchen sich die Fachgruppe beschäftigen musste und macht aber gleichzeitig deutlich, wie intensiv das Berichtsjahr Haupt- und Ehrenamt, wie auch die SHK-Unternehmen, forderte.
Deutlich wird auch: für einen SHK-Betrieb wird es zunehmend schwer bis nahezu unmöglich, ohne Unterstützung die Übersicht zu behalten. Die Fachgruppe hat dieses Konglomerat an Themen auf Relevanz für die Betriebe hin aufbereitet und anschließend an die Innungen und Betriebe weitergegeben.
Aber auch Fragestellungen aus anderen Bereichen der SHK-Gewerke wurden eher mehr, denn weniger:
- die Innenbeschichtung von Trinkwasserleitungen
- die künftigen Regeln beim Umgang mit Asbest
- die Änderungen der 1.BImSchV oder
- der gemeinsame Betrieb von Lüftungsanlagen und Feuerstätten
waren wichtige Punkte, die trotz der drängenden Energieproblematik nicht zu kurz kommen durften.
Als Resümee ist festzuhalten, dass der Umfang neuer Vorgaben, die auf das SHK-Handwerk zukommen, die Geschwindigkeit mit der dies geschieht und die Halbwertszeit mancher Regelungen 2022 einen neuen Höhepunkt erreicht haben. Damit wird die Arbeit der Fachgruppe noch wichtiger. Sie ist Bindeglied und Multiplikator zwischen dem Fachverband als Informationssammler und -aufbereiter und den Innungsbetrieben vor Ort.
Für den langjährigen Fachgruppenleiter Karlheinz Rex war dies die letzte Sitzung in Leitungsfunktion. Er gibt sein Amt mit Wirkung zum 1. Januar 2023 an Eric Maier von der Innung Sanitär - Heizung - Klempner Esslingen-Nürtingen ab.
Fachgruppe Klempnerei
Solarpflicht auf den Dächern
Nach der Pandemie bedingten Pause war zur Bundesfachgruppensitzung endlich wieder ein persönliches Treffen möglich. Dort wurde deutlich, dass das Thema "Solarpflicht auf Dächern" uns in den nächsten Jahre sehr beanspruchen wird. Verschiedene Befestigungsarten wie Klemmen auf den Stehfälzen, Direktbefestigungen auf Leisten oder Direktbefestigungen mit industriell gelieferten Befestigungskonsolen sind Varianten, die zur Diskussion stehen. Sicher ist, dass für jedes Metalldach eine statische Berechnung erfolgen muss, bevor eine PV- oder Solarthermieanlage montiert werden kann.
Verschiedene Hersteller bieten bereits jetzt komplette Systeme an, die statisch berechnet werden können. Problematisch wird es bei älteren Metalldächern. Auch für diese Dächer wurden in der Fachgruppe Klempnerei verschiedene Lösungsansätze diskutiert, um den Mitgliedsbetrieben eine sichere Befestigungsmöglichkeit empfehlen zu können.
Wichtig war 2022 die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Metallausschuss des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks. Durch diesen enge Austausch über den Zentralverband SHK konnten Synergien genutzt werden bei der Bearbeitung gemeinsamer Themen wie beispielsweise die Erarbeitung nötiger Informationen zur Befestigung von Mauerabdeckungen und die Überarbeitung der Fachregeln.
Bedauerlicherweise wurde die Beschlussfassung zur Umbenennung unserer Berufsbezeichnung Klempner von der Mitgliederversammlung abgelehnt. Verschiedene Gründe sprachen dagegen. Trotz allem sind jetzt alle Verantwortlichen gefordert, die gewünschten Kriterien in die Beschlussfassung aufzunehmen, um beim nächsten Mal Erfolg zu haben.
Wie andere Unternehmen auch, litten die Klempnerbetriebe 2022 stark unter den enorm gestiegenen Metall- und Materialpreiserhöhungen. Längerfristige Aufträge konnten ohne Preisgleitklausel nicht mehr kostendeckend abgearbeitet werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Situation schnell wieder beruhigt, um mittelfristig eine auskömmliche Kalkulation zu ermöglichen.
Fachgemeinschaften
TOP-Ausbilder
Mehr Engagament für den Berufsnachwuchs
Die Seminarreihe für Chefs der Fachgemeinschaft TOP-Ausbilder im SHK-Handwerk konnte nach der Corona bedingten Zwangspause endlich wieder fortgesetzt werden.
Am 19. Mai 2022 traf sich die Gruppe im Waldaupark in Stuttgart zu einem interessanten Seminar. Experte Professor Dr. Peter Kunz von der Hochschule Mannheim gab bei dem Workinar „Mit Azubis souverän und nachhaltig kommunizieren" Einblick in verschiedene Kommunikationsaspekte und leitete daraus Handlungsmöglichkeiten ab, welche die Kommunikation zwischen AusbilderInnen und Azubis souverän gestalten.
Wie gewohnt, gab es auch ausreichend Zeit und Raum für den Erfahrungsaustausch unter den TOP-Ausbildern und es entwickelten sich angeregte und konstruktive Diskussionen über die jeweiligen Ausbildungskonzepte.
Aber auch die Workshopreihe „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ für Ausbildungsgesellen im SHK-Handwerk konnte 2022 wieder angeboten werden. Die vier Module des Workshops wurden speziell für Ausbildungsgesellen konzipiert, da sie im Arbeitsalltag die wichtigsten Ansprechpartner für die Lehrlinge sind. Im Laufe der Seminarreihe erlernen die Teilnehmer praxisnahe Handlungsweisen, wodurch sie in ihrer Ausbildungsleistung unterstützt oder gar verbessert werden. Die Module umfassen folgendes Themenspektrum:
Modul 1: Gesellen – die Ausbildungspartner
Modul 2: Damit der Kunde zufrieden ist – auftragsorientiertes Ausbilden
Modul 3: Der Auszubildende – ein Mensch mit Höhen und Tiefen
Modul 4: Am Ende steht das Ausbildungsziel – beruflich handlungsfähige Mitarbeiter