Gremien und Sitzungen

Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg sind 46 Innungen mit rund 3.200 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen.

Das Organigramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Mitgliederversammlung, den Ausschüssen und Fachgruppen sowie zwischen Vorstand und Geschäftsführung auf.

Im Berichtsjahr 2021 hat der Landesfachgruppenleiter für Ofen- und Luftheizungsbau, Dieter Mergenthaler, das Amt an Sven Maurer von der Kachelofen- und Luftheizungsbauer-Innung Reutlingen übergeben.

Veranstaltungen und Sitzungen 2021  
Mitgliederversammlung (DV/OMV) 2
Öffentliche Mitgliederversammlung 0
Vorstandssitzung 2
Geschäftsführender Vorstand 3
Informationsveranstaltung für Geschäftsführungen der Mitgliedsinnungen 3
Innungsbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit 1

Corona hat dem Fachverband viel Flexibilität abgefordert. Veranstaltungen und Sitzungen mussten geplant und kurzfristig wieder abgesagt oder von einem Präsenztermin in eine Online-Konferenz umgewandelt werden. Eine enorme Geschwindigkeit und Dringlichkeit bei den Entscheidungen machte es daher erforderlich, dass insbesondere die Entscheidungsgremien häufiger tagten als üblich.

Obermeisterversammlung 2021

SHK-Handwerker müssen sich auf gravierende Veränderungen einstellen

Selbst vom Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft bei der EM, das sich anschließend auch noch als deren letzter Auftritt herausstellen sollte, haben sich die Obermeister der Innungen nicht abhalten lassen, an der digitalen Obermeisterversammlung am 29. Juni 2021 teilzunehmen. Der Fachverband hielt Wort und kam trotz ausführlicher Tagesordnung und einer großen Themenvielfalt pünktlich zum Ende, so dass zum Anpfiff alle bereit waren.

Der Fachverband-Vorsitzende Joachim Butz schilderte zu Beginn die klimapolitischen Entwicklungen der letzten Wochen und Monate, die zu eklatanten Veränderungen in der Branche führen werden. Er appellierte an die Obermeister, trotz ihres vollgepackten Arbeitsalltags die Aufmerksamkeit darauf zu richten, was auf europa- und bundespolitischer Ebene passiert, denn es bestehe Handlungsbedarf: „Wer sich nicht bewegt, der wird bewegt. Andere Player krempeln schon die Ärmel hoch.“

Der Klimaschutz und dessen Herausforderungen sollten positiv angegangen werden, denn in den Veränderungen lägen Chancen. „Wir als SHK-Handwerk sind für die Zielerreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes ein entscheidender Faktor. Wir sind die Schnittstelle zwischen Kunden, Gebäuden, Technik und energiepolitischen Zielen. Das ist etwas, worauf wir stolz sein können, was uns aber auch in die Verantwortung nimmt, unsere Kompetenzen immer wieder zu beweisen und dort, wo wir sie nicht haben, das entsprechende Knowhow aufzubauen,“ betonte Butz.

Und in Richtung Öffentlichkeit und Politik müsse deutlich gemacht werden, dass in Sachen Klimaschutz nicht alles in Richtung Fernwärme oder „All Electric“ gehe. „Wir müssen klar machen, dass es Alternativen gibt, CO2 einzusparen. Regenerative Energietechnik lässt sich nicht wie ein enges Korsett über die Gebäude stülpen – jedes Gebäude ist anders, jeder Nutzer und Bewohner hat andere Bedarfe und Voraussetzungen. Die Ansätze müssen technologieoffen gestaltet werden und finanzierbar sein, nur so findet die Wärmewende Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Der Fachverband kündigte an, bis zum Verbandstag im September 2021 eine Positionierung zum Klimaschutz ausarbeiten.

Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker zeigte sich froh, dass das SHK-Handwerk das vergangene Jahr 2020 insgesamt wirtschaftlich deutlich besser überstanden hat als viele andere Wirtschaftsbereiche und rechnete für 2021 mit ähnlich guten Zahlen.

Ausführlich diskutierten die Teilnehmer den Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung, denn das Regierungsprogramm lässt zumindest mittelfristig gravierende Folgen für das SHK-Handwerk erkennen. Viele Obermeister sprachen die Schwierigkeiten an, die ein „postfossiles Zeitalter“ ohne Öl, Gas und Holzverbrennung in der geplanten Geschwindigkeit mit sich bringt, insbesondere in ländlichen Regionen.

Technik-Referatsleiter Jörg Knapp informierte über die Verschärfung der Klimaziele, die im Rahmen eines Klimapakets „fit for 55“ noch im Herbst 2021 konkretisiert werden sollen. „Wir müssen Wege finden, raus aus dem Althergebrachten, rein in eine Zukunft, die klar von erneuerbarer Energie- und Wärmeerzeugung geprägt ist“, so Knapp. „Der zunehmende Bedarf an Regelung und Management von gebäudetechnischen Anlagen erfordert eine massive Weiterbildung und -entwicklung im SHK-Bereich“, prognostizierte der Experte.

Fachgruppen und Ausschüsse

Fachgruppen und Ausschüsse sind die wesentlichen Gremien, die aus der Mitgliederversammlung heraus gewählt werden und ganz gezielt die fachliche Arbeit für die Innungsbetriebe leisten. Die Ausschüsse üben für den Fachverband eine beratende und unterstützende Funktion aus. Sie sichern die Interessen der im Fachverband zusammengeschlossenen Gewerke, sammeln fachliche Informationen und bereiten Beschlüsse vor.

Sitzungen und Treffen 2021  
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss 2
Berufsbildungsausschuss 2
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich SHK 2
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich OL 0
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung 2
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau 1
Technischer Ausschuss Klempnerei 1
Technischer Ausschuss Behälter- und Apparatebau 1

Betriebswirtschaftlicher Ausschuss

Unterstützung der Betriebe in der Corona-Pandemie und bei Digitalisierungsprozessen

Zwar waren die SHK-Betriebe aufgrund ihrer Systemrelevanz weniger von Einschränkungen betroffen, dennoch stellten die Corona-Maßnahmen eine erhebliche Herausforderung für die Betriebe dar. 

Die Vielzahl an Fragen zur Betriebsorganisation und zum Personal war eine Herausforderung für den Betriebswirtschaftlichen Ausschuss, gleichermaßen wie die begleitenden Materialengpässe und einhergehenden Preissteigerungen. Wesentliche Aufgabe des Ausschusses war es deshalb, die SHK-Betriebe bestmöglich auf dem Weg durch diese Krisensituation zu begleiten. Deswegen wurde das 2020 entwickelte Unterstützungspaket „Sofortmaßnahmen für SHK-Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ auch 2021 fortgeschrieben und an die aktuelle Situation angepasst. Zielsetzung war und ist die komprimierte Bereitstellung von betriebswirtschaftlichen Hilfen zur Selbsthilfe.

So führte die Corona-Testpflicht ab 2021 zu deutlich gestiegenen Aufwendungen für betriebliche Hygienemaßnahmen. Der Ausschuss entwickelte ein einfaches Kalkulations-Tool und erarbeitete konkrete Möglichkeiten, wie diese Kosten betrieblich berücksichtigt werden können. Zusätzlich wurden konkrete Hilfestellungen für die Betriebe ausgearbeitet, mit denen die Kalkulationsrisiken im Zusammenhang mit den massiv ansteigenden Materialpreisen abgemildert werden konnten.

Intensiv haben sich die Ausschussmitglieder mit Digitalisierungsprojekten der SHK-Berufsorganisation auseinandergesetzt, wie beispielsweise dem bundesweiten Serviceportal SHK des Zentralverbandes SHK. Hierbei leisteten die Praktiker wertvollen fachlichen Input, um die praxisnahe Weiterentwicklung dieses exklusiv für SHK-Innungsmitglieder zur Verfügung stehenden Portals weiter voranzubringen.

Weiterhin begleitete der Ausschuss zwei neue Rahmenabkommen, welche den Mitgliedsbetrieben neben finanziellen Einsparmöglichkeiten konkrete Mehrwerte im Bereich der betrieblichen Digitalisierung bringen werden. Hierbei wurden die Abkommen mit dem Bewertungsportaldienstleister „wirsindhandwerk.de“ als auch jenes mit „Thermregio“, einem Anbieter eines herstellerunabhängigen Heizungsrechners und Bad- Konfigurators, inhaltlich unterstützt.

Mit Blick auf 2022 sieht es der Ausschuss als eine maßgebliche Aufgabe, die Mitgliedsbetriebe bei deren vielfältigen betriebswirtschaftlichen und digitalen Herausforderungen aktiv zu unterstützen, ohne dabei ein verstärktes Augenmerk auf Zukunftsbereiche zu legen.  
 

Sozial- und wirtschaftspolitischer Ausschuss (Tarifkommission) – Tarifbereich SHK

Im Berichtszeitraum war es der Tarifkommission wichtig, dem Engagement der Mitarbeiter in den Betrieben während Corona wenigstens insoweit Rechnung zu tragen, dass wieder ein Tarifabschluss herbeigeführt wurde. Denn das Vorjahr stand zuvor ganz im Zeichen der ungewissen konjunkturellen Entwicklung und dem Ziel, langfristige Belastungen zu vermeiden.

Dementsprechend konnte im Frühjahr 2021 im Entgeltbereich einen Zweijahresabschluss herbeigeführt werden, der ab 1. Mai 2021 eine Tariferhöhung von 2,4 Prozent, sowie ab 1. Mai 2022 eine Erhöhung von 1,5 Prozent vorsieht.

Überproportional angehoben wurden die Ausbildungsvergütungen, die ab dem 1. September 2021 zur Anwendung kamen. Zusammen mit der auf drei Jahre befristeten Fortführung des Tarifvertrages über die Zahlung für besondere Ausbildungsanstrengungen darf man dies als flankierende Maßnahme zur Nachwuchsgewinnung sehen.

Um weiterhin aus wirtschaftlichen Gründen kurzfristig Kurzarbeit einführen zu können, wurde sich, befristet bis 20. April 2022, darauf geeinigt, die notwendige Ankündigungsfrist von regulär zwei Wochen auf eine Woche zu reduzieren.

Nachdem die Ausbildungsvergütung nur für September 2021 tarifiert worden ist, werden die Tarifparteien im Frühjahr 2022 die Ausbildungsvergütungen für September 2022 verhandeln.

Berufsbildungsausschuss

Der Berufsbildungsausschuss hat sich 2022 mit den veränderten Rahmenbedingungen im SHK-Handwerk beschäftigt, die sich aus dem Klimaschutzgedanken ergeben. Es wurde diskutiert, ob und wie die „neuen“ Inhalte im SHK-Bereich die Schaffung eines neuen Ausbildungs-Berufsbildes bedingen.
Der FV BW sieht hier Handlungsbedarf und wird ein Strategiepapier zum Thema „Berufsbild und Rahmenlehrplan“ erarbeiten.

Inzwischen ist das Procedere der Erstellung und Übermittlung der Prüfungsfragen für die Anlagenmechaniker SHK erprobt und läuft ohne Probleme. Unsere Mitgliedsbetriebe können sich zusätzlich Übungsaufgaben über das Downloadcenter auf der FV-Website herunterladen. 

Erfolgreich angelaufen ist auch unsere Seminarreihe für Ausbildungsgesellen im SHK-Handwerk, das unter dem Motto „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ angeboten worden ist. Für die Mitglieder der Fachgemeinschaft TOP-Ausbilder konnten fünf Seminare für unsere Ausbildungsgesellen durchgeführt werden. Die Chefs bzw. deren Ausbildungsbeauftragten konnten sich wieder in einem Workshop zum Thema „Souveräne Kommunikation mit Azubis“ austauschen. Auch hier haben wir ein Paket geschnürt, an dem es sich lohnt, weiter daran zu arbeiten.    
 

Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung

Die Energiewende gelingt nur mit dem SHK-Handwerk

Der Technische Ausschuss Sanitär und Heizung hat sich im Jahr 2021 zu zwei Sitzungen zusammengefunden: im Frühjahr in Form einer reinen Online-Sitzung und im Herbst im Hybridformat.

Das Ausschuss-Jahr 2021 stand vor allem unter dem Einfluss der Änderung der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV). Hierzu wurden von Verbandsseite mehrere Gespräche mit dem baden-württembergischen Umweltministerium geführt, ein eigener Änderungsvorschlag mit anderen Interessengruppierungen erarbeitet und mehrere Stellungnahmen an die zuständigen Bundes- und Landestellen verfasst. Trotz aller Bemühungen hat die Politik die Änderung der 1. BImSchV durchgesetzt, was in der Konsequenz zu deutlich höheren Schornsteinen führt.

Durch die anstehende Änderung der Gefahrstoffverordnung wird sich die Betrachtung von asbesthaltigen Produkten grundlegend ändern. Über die Auswirkungen und die damit verbundenen notwendigen Anpassungen im Schulungskonzept wurde intensiv diskutiert. Der Fachverband wird das Schulungskonzept entsprechend anpassen.

Das Land Baden-Württemberg hatte eine Studie zur Überarbeitung des Gebäudeenergiegesetzes in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse dieser Studie und deren mögliche Konsequenzen für das Fachhandwerk waren das Hauptdiskussionsthema in der Frühjahrssitzung. Durch den absehbaren Abschied von fossilen Energieträgern war klar, dass das SHK-Handwerk sein Geschäftsfeld schnell anpassen werden muss. Wärmepumpen, Wärmenetze und Photovoltaikanlagen werden in naher Zukunft eine bedeutende Rolle spielen. Diese Felder sollen selbstverständlich auch in Zukunft vom SHK-Handwerk bestellt werden und nicht anderen Branchen überlassen werden. Der Ausschuss macht deutlich, dass die Mitgliedsbetriebe mit entsprechenden Seminaren in ihrer Weiterentwicklung unterstützt werden müssen.

Die Energie- und Wärmewende wird den Technischen Ausschuss und den gesamten Fachverband weiterhin enorm fordern. In diesem Sinne geht erneut ein großes Lob an die Mitarbeiter des Fachverbandes für die gewissenhafte und unermüdliche Bearbeitung der Themen im Sinne der Innungsmitglieder und ein herzliches Dankeschön an die Ausschussmitglieder für ihre aktive Mitarbeit.

Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau

Novelle des Paragrafen 19 der 1. BImSchV

Die Mitglieder des Technischen Ausschusses haben sich bei ihrer Sitzung 2021 über den Sachstand bei der Novellierung des Paragrafen 19 der 1. BImSchV informiert.

Mehrere Stellungnahmen gingen über den Verbändearbeitskreis an die beteiligten Ministerien, deren Minister und Staatssekretäre, in denen detaillierte Hinweise zur Problematik der Anwendung der VDI 3781-4 gegeben wurden. Ergänzend wurden, bezugnehmend auf die Gespräche mit dem Bundesumweltministerium, verschiedene eigene Lösungsansätze entwickelt und den zuständigen Stellen zur Verfügung gestellt. Parallel wurden alle SHK- und OL-Innungen in Baden-Württemberg mit verschiedenen Musterschreiben und ausführlichen Informationen versorgt, um Bundes- und Landtagsabgeordnete für die Problematik zu sensibilisieren.

Als Erfolg dieser Bemühungen kann grundsätzlich verbucht werden, dass Bestandsanlagen aus der Anwendung der VDI 3781-4 also generell aus den hohen Anforderungen des neuen Absatzes 1 herausgenommen wurden. Außerdem führt der Austausch einer Feuerstätte nicht mehr dazu, dass diese Tätigkeit als Neuanlage zu bewerten ist. Insoweit bleibt es im Bestand bei der bisherigen Regelung der momentan geltenden 1. BImSchV vom März 2010.

In der Zwischenzeit wurde das Gesetz vom Bundeskabinett und anschließend vom Bundesrat verabschiedet. Es ist am 1. Januar 2022 in Kraft getreten.

Nach Erscheinen der Regelung im Bundesanzeiger sind Informationsmaterialien an die Mitgliedsbetriebe herausgegeben worden.

Die neue TROL 2021: Sachstand und weiteres Vorgehen

Die Einspruchsfrist zur neuen Fachregel Ofen- und Luftheizungsbau TROL ist am 18. Juni 2021 abgelaufen. Anschließend wurden alle Einsprüche durch die Projektgruppe TROL beim ZVSHK behandelt.

Parallel arbeitet die Projektgruppe TROL an einem bundesweit einheitlichen Schulungskonzept zur TROL 2021, da die Änderungen gravierend sind. Insoweit hat die Projektgruppe entschieden, die TROL 2021 erst dann im Weißdruck zu veröffentlichen, wenn das Schulungskonzept weitestgehend fertiggestellt ist und damit zeitnah angeboten werden kann.

Der Technische Ausschuss beschließt, dass der Fachverband ein entsprechendes Konzept ausarbeitet, ähnlich wie zur TRGI 2018, und den Innungen anbietet.

Gleichzeitiger Betrieb von Feuerstätten und Lüftungsanlagen: Sachstand Bundesarbeitskreis

Der Verbändearbeitskreis hat auf Bundesebene ein Informationsblatt zum gleichzeitigen Betrieb von Feuerstätten und Lüftungsanlagen fertiggestellt. Alle beteiligten Verbände haben sich auf ein einheitliches Vorgehen sowie die zu erbringenden Nachweise geeinigt. Insoweit gibt es damit nicht nur eine klare Aufgabenteilung zwischen den Gewerken, sondern es ist klar definiert, welche Unterlagen für die Abnahme von Feuerstätten durch welche Person dem verantwortlichen Schornsteinfeger zur Verfügung zu stellen sind. Der Fachverband hat das Informationsblatt den Mitgliedern kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt.

 

Technischer Ausschuss Klempnerei

Die Digitalisierung im Klempneralltag schreitet voran

Um heute schon auf dem Stand von morgen zu sein, arbeitete der Technische Ausschuss Klempnerei 2021 schwerpunktmäßig an dem möglichen Einsatz moderner Technik in der Klempnerei. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Erstellung von digitalen Aufmaßen, unterstützt von Theodolit, GPS-Daten und entsprechender Software. Die Technik bietet ausreichende Genauigkeit und ergibt somit die Möglichkeit, aus einer Reihe einfacher 3D-Zeichnungen direkt die Abwicklungsdateien an eine CNC-gesteuerte Abkantbank weiterzuleiten. Der Einsatz von Drohnen unterstützt sowohl bei der Inspektion von Dächern und Dachentwässerungen, sowie bei der Erstellung von Aufmaßen.

Erneut wurde die Notwendigkeit von Dichtbändern in Doppelstehfalzdächern im Ausschuss behandelt. Anlass war die Tatsache, dass es im Berichtsjahr wieder zu Schäden durch das Eindringen von Schmelzwasser aufgrund von Eisschanzenbildung und Hagelaufstauung auf Doppelstehfalzdächern kam. Thematisiert wurde das Anbringen von Heizbändern und das Einbauen von Dichtbändern in den Doppelstehfalz im traufnahen Bereich bis auf die waagerechte Höhe des Schneefangs. Das weitere Vorgehen soll in der Klempner-Fachgruppensitzung 2022 behandelt werden.

Darüber hinaus befasste sich der technische Ausschuss mit weiteren aktuellen Themen wie dem ZVSHK-Merkblatt „Flachdach/Abdichtung mit Kunststoffbahnen in der Klempnertechnik“, dem Praktischen Teil der Meisterprüfung sowie dem Bericht von der Bundesfachgruppe Klempnertechnik des ZVSHK.

Das Sachverständigen-Seminar für die Klempner, welches 2022 federführend vom Fachverband Baden-Württemberg durchgeführt wird, und die Themenvorschläge für den Klempnertreff 2022 am Titisee rundeten die Sitzung des Technischen Ausschusses Klempnerei ab.

Fachgruppe Installation und Heizungsbau

Neue Förderung als Megathema

Auch die Fachgruppe Installation und Heizungsbau wurde im Jahr 2020 von der Coronapandemie ausgebremst. So konnte die Herbstsitzung nur online stattfinden, unsere Frühjahrssitzung musste sogar komplett ausfallen. Um den Informationsfluss trotzdem aufrecht zu erhalten und damit die Fachgruppenmitglieder ihre Innungskollegen über brandaktuelle Themen informieren konnten, hat die Geschäftsstelle des Fachverbandes entsprechende Unterlagen und Informationsmaterialien zusammengestellt.

Wichtig war hierbei insbesondere die am Jahresanfang 2020 in Kraft getretene Bundesförderung für erneuerbare Energien (BEG). Diese Informationen waren für unser Gewerk von großer Bedeutung, da sich die neue Förderung zum Megathema entwickelte und für viele Kundenanfragen und auch für einen hohen Informationsbedarf bei unseren Innungsmitgliedern sorgte.

In der Herbstsitzung stand dann das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) im Mittelpunkt. Der Fachverband hatte hierzu bereits die wichtigsten Inhalte zusammengefasst und als Information für die Innungsbetriebe aufbereitet. Die Entwürfe wurden diskutiert und mögliche Ergänzungen sowie Hilfestellungen für die Betriebe besprochen.

Hinsichtlich des geplanten Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg hat die Fachgruppe festgestellt, dass insbesondere das Thema kommunale Wärmepläne im Auge behalten werden muss. Über alle Ebenen der Berufsorganisation hinweg gilt es, darauf zu achten, dass es bei der Aufstellung von Wärmeplänen nicht zu einer ungerechtfertigten Benachteiligung unseres Gewerkes kommt. Anschluss- und Benutzungszwänge an Wärmenetze lehnt die Fachgruppe ab, besonders da diese oft weniger wirtschaftlich und energieeffizient als eine dezentrale Gebäudeheizung sind.

Die Fachgruppe hat nicht nur im Coronajahr 2020 wichtige Themen für die Innungskollegen behandelt, sondern wird weiter "am Ball bleiben", um stetig wichtige Informationen für die Gewerke herauszufiltern und praxisgerecht aufzubereiten.

Fachgruppe Klempnerei

Neue Klempnerfachregel und ein neues Merkblatt

Initiiert durch den Vorschlag von der Fachgruppe Klempnerei und Landesfachgruppenleiter Robert Smejkal hat die Projektgruppe des ZVSHK das Merkblatt „Abdichtungen mit Kunststoff- und Elastomerbahnen in der Klempnertechnik“ erarbeitet und veröffentlicht. Mit diesem Merkblatt erhalten die Betriebe des Klempnerhandwerks eine Übersicht der zu beachtenden Regeln für die Erstellung von Abdichtungen mit Kunststoff- und Elastomerbahnen.

Dazu zählen nicht genutzte Dachflächen einschließlich extensiv begrünter Dachflächen, genutzte Dach- und Deckenflächen, beispielsweise intensiv begrünte Flächen, Terrassen, Dächer mit Solaranlagen, Balkone, Loggien und Laubengänge sowie alle für die Funktionsfähigkeit des Dachaufbaus oder Bauteilaufbaus erforderlichen Schichten.

Dank dieses Merkblattes hat das Klempnerhandwerk nun ein eigenes vollumfänglich geltendes Regelwerk für die Erstellung von Flachdächern.

Ein weiteres Thema in der Fachgruppe war die Notwenigkeit von Dichtbändern in Doppelstehfalzdächern. Der Anstoß hierzu kam aus dem Technischen Ausschuss Klempnerei, in welchem von Schadensfällen berichtet wurde, bei denen es zum Eindringen von Schmelzwasser unter einer traufnahen Eisschanze durch den Doppelstehfalz kam. Da der Fachgruppe hierzu keine weiteren Fälle bekannt waren, wurde beschlossen dieses Thema vorerst weiter zu beobachten.

Darüber hinaus behandelte die Fachgruppe Klempnerei den Bericht der Gesellenprüfungskommission und der Bundesfachgruppe der Klempner sowie den Sachstand bei der Änderung der Berufsbezeichnung und des Leitmonteurs im Klempnerhandwerk.

Fachgruppe Ofen- und Luftheizungsbau

Trotz Corona, aber selbstverständlich unter Einhaltung der geforderten Hygienebedingungen, konnten beide turnusgemäß anstehenden Sitzungen der Landesfachgruppe Ofen- und Luftheizungsbau im Verbandshaus durchgeführt werden.

Bestimmendes Thema in der Frühjahrssitzung war sicherlich das kurz zuvor durchgeführte Walter-Bucerius-Seminar. Coronabedingt musste dies ursprünglich auf drei Tage angelegte Präsenzseminar auf einen digitalen Tag „eingedampft“ werden. Herausgekommen ist ein Thementag zur neuen TROL, der durchweg auf positive Resonanz gestoßen ist. Einen herzlichen Dank hierfür nochmals an die Referenten Froitzheim, Hinrichs und Knapp. Mit 118 eingeloggten Teilnehmern hatten sich die Erwartungen der Organisatoren und Planer mehr als erfüllt. Einziger Wermutstropfen: der gewohnte Erfahrungsaustausch, der vor Ort in Titisee stets so wertvoll war, hat trotz reger Chatteilnahme gefehlt.

Weniger erfreulich stellt sich die Ausbildungssituation im OL-Bereich dar. Nach wie vor bewegen sich die Ausbildungszahlen auf niedrigem Niveau. Immerhin konnte ein weiterer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (Stichtag 31.12.2020) vermieden werden.

In der Herbstsitzung hat der bisherige Landesfachgruppenleiter Dieter Mergenthaler seine Aufgabe an Sven Maurer von der Kachelofen- und Luftheizungsbauer-Innung Reutlingen übergeben. Dies geschah zwar während der laufenden Amtsperiode, aber im Vorfeld gut vorbereitet. Dieter Mergenthaler hat das Amt seit 2016 ausgeübt – hierfür herzlichen Dank. 

Im Zuge der technischen Themen beschäftigte sich die Fachgruppe unter anderem mit den Inhalten der neuen Feuerungsverordnung Baden-Württemberg, die zum 1. Februar 2021 in Kraft getreten ist. Den Fokus legten die Experten auf das Thema Verbrennungsluftversorgung von raumluftabhängigen Feuerstätten und den notwendigen Nachweis hierfür sowie auf die Vorgaben für Abgasanlagen.

Die geplante Änderung des Paragrafen 19 der 1. BImSchV ließ die Fachgruppe das ganze Jahr 2021 nicht los. Der im Januar 2021 veröffentlichte Entwurf wurde seitens des Fachverbandes in der Frühjahrssitzung vorgestellt und das weitere Vorgehen abgestimmt. In der Herbstsitzung wurden die sich aus den Neuregelungen ergebenden Konsequenzen seitens des Fachverbandes erörtert und, soweit zu diesem Zeitpunkt möglich, diskutiert. Wie zeitnah hier gearbeitet wurde, belegt die Tatsache, dass der Verordnungstext erst am Tag vor der Sitzung im Bundesanzeiger veröffentlicht worden war.

Aufgrund der Diskussion rund um die Änderung des Paragrafen 19 der 1. BImSchV beschäftigte sich die Fachgruppe in der Herbstsitzung grundlegend mit dem Thema Klimaschutz/Energiewende und den sich daraus ergebenden Konsequenzen für das OL-Handwerk. Hierzu zeigte der Fachverband die bestehenden sowie kommenden Anforderungen auf Europa-, Bundes- sowie Landesebene auf.

Einen „Knopf ans Thema“ konnte man bezüglich des gleichzeitigen Betriebs von Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe und Lüftungsanlagen machen. Die wesentlichen Vorgaben zu dieser Problematik sind in einem Informationsblatt übersichtlich zusammengefasst und den Innungsfachbetrieben zur Verfügung gestellt worden.

Last but not least beschäftigte sich die Fachgruppe mit der neuen TROL. Hierzu wurden unter anderem Umsetzungsfragen besprochen und mögliche Lösungsansätze zum im Frühjahr veröffentlichen Gelbdruck der TROL erarbeitet. Außerdem beschloss die Fachgruppe nach eingehender Diskussion in ihrer Herbstsitzung, dass der Fachverband ergänzend zur vom ZVSHK geplanten Webinarreihe eine Präsenzschulung zur neuen TROL anbieten soll.

Fachgruppe Behälter- und Apparatebau

Es ist und es bleibt unsere permanente Herausforderung – die Sicherung unseres Berufsnachwuchses. Dabei geht es nicht nur um die schiere Anzahl von Auszubildenden, sondern auch um die Sicherstellung eines qualitativ ausreichenden Kompetenzerwerbes der Lehrlinge.

Hierbei spielen natürlich etliche Faktoren eine Rolle. Außer der Ausbildungseignung des Lehrlings, wofür in erster Linie wir selbst als Ausbilder verantwortlich sind, und das eigene Bemühen der Ausbilder, gilt der Blick den Rahmenbedingungen. Diese reichen von der Berufsschule bis hin zu „modernen“ Prüfungen, die auch das abbilden, was in den Betrieben letztlich an Kompetenz benötigt wird.

Dankbar dürfen wir für die Arbeit der Gewerblichen Berufsschule für das baden-württembergische Behälter- und Apparatebauer-Handwerk sein, der Robert-Mayer-Schule ((verlinken auf www.robert-mayer-schule.de/index.php/schulen-berufe/ausbildung/behaelter-apparatebauer.html  )) in Stuttgart, mit der wir bundesweit mit am besten aufgestellt sind. Die dort tätigen Lehrer Thomas Hampp und Ewald Mandl stehen seit Jahren und Jahrzehnten für eine überaus engagierte Ausbildung des Berufsnachwuchses.

Auch haben wir mit der Novellierung der Ausbildungsverordnung für Behälter- und Apparatebauer ein modernes Ausbildungs- und Prüfungs-Regelwerk an der Hand, das auch die betriebliche Realität widerspiegelt. Mittlerweile haben auch die ersten Prüflinge ihren Gesellenbrief nach Ablegung der „neuen“ gestreckten Prüfung entgegennehmen können. Übrigens hatte keiner der Geprüften eine schlechtere Note als befriedigend.

Die Qualität der Robert-Mayer-Schule mag man auch daran erkennen, dass sich auch Meisterschüler anderer Bundesländer einfinden. Apropos Meister: Mit der Wiedereinführung der Meisterpflicht in unserem Gewerk ist – wen wundert es – die Zahl der in den Handwerksrollen der Handwerkskammern eingetragenen Betriebe wieder spürbar gesunken.

Nachdem die Fachgruppe bereits 2017 die Baustelle von Stuttgart 21 besichtigt hatte, war die Baustellenführung zur neuen Bahnsteighalle 2021 für alle Teilnehmer spannend. Es war imponierend zu sehen, welche Entwicklung das Bahnhofsgelände in diesen vier Jahren genommen hat.

Die Tarifkommission Ofen- und Luftheizungsbau hat nicht getagt, weshalb an dieser Stelle kein Bericht abgegeben wird.

Fachgemeinschaften