Energietag für Klimagewerke
Beim ersten Energietag der Klimagewerke wurde die neue Leitlinie Handwerk…
2022 war, unbestritten, ein bewegendes Jahr, ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Gesellschaftlich und global, für unsere Mitgliedsbetriebe und für uns als Verband.
Als Fachverband waren wir froh, nach zwei Coronajahren im April wieder die Fachmesse IFH/Intherm durchführen zu können und dies mit einem überragenden Feedback von Ausstellern und Besucher. Den meisten wurde erst auf der Messe in Nürnberg klar, wie wichtig der persönliche Austausch miteinander ist und die direkten Informationen über Produkte und Dienstleistungen mit der Möglichkeit der individuellen Beratung.
Der Höhepunkt des Jahres war sicherlich unser Verbandstag, bei dem wir mitten in diesen bewegten Zeiten unser 75-jähriges Verbandsjubiläum feiern konnten. Das Motto, „Vergangenheit feiern – die Zukunft im Blick“, passt im Rückblick ausgesprochen gut auf dieses Jubiläumsjahr.
Neben diesen Höhepunkten gab es auch Tiefen, die wir uns zuvor kaum hätten vorstellen können. Hatte uns in der ersten Jahreshälfte Corona noch im Griff, so wurde dies zunehmend überlagert von einem unsäglichen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mitten in Europa, der uns die Bedeutung von Frieden, Freiheit und Wohlstand neu vor Augen geführt hat. „Zeitenwende“ wurde dies im politischen Berlin benannt. Uns wurde erst im Laufe des Jahres bewusst, was das bedeutet: Zeitenwende in der Energiepolitik! Mit dem Krieg rückte die Energie in den Fokus und zwar sowohl deren Verfügbarkeit als auch ihre Preise. Zunächst noch eher schleichend, stieg die Inflation im Laufe des Jahres auf Rekordhöhen. Damit sichtbar wurden schließlich die ersten wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Manche Betriebe, insbesondere aus den Lebensmittelhandwerken, kämpften ums Überleben und benötigten Solidarität.
Das SHK-Handwerk ist, wie schon durch die Coronazeit, vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Unsere Dienstleistungen sind gefragt wie nie, was verschiedene Akteure leider dazu ermuntert, das Handwerk als Problem zu brandmarken. Doch wir sagen ganz selbstbewusst: Das (SHK-)Handwerk ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Ohne Handwerk keine Energiewende. Wir helfen Gas und Energie einzusparen, nehmen im Ernstfall, den sich keiner wünscht, die Infrastruktur wieder in Betrieb und installieren klimaneutrale Heizsysteme.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck orientiert sich an dem Motto, das bereits Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem letzten Koalitionsvertrag ausgegeben hatte: Klimaschutz, Klimaschutz, Klimaschutz! Dass dabei manch überhasteter Schritt das Gegenteil bewirkt, von dem, was er erreichen soll, wird in der Euphorie völlig ignoriert.
Wenn Klimaschutz die Herausforderung Nummer 1 ist, braucht es zwangsläufig auch eine Zeitenwende in der Bildungspolitik. Die Frage nach noch mehr Fachkräften muss ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Hier sind schnelle, aber nachhaltige Antworten gefordert.
Wir sahen 2022 unseren Kurs der vergangenen Jahre bestätigt. Seit Jahren haben wir darauf hingewiesen, dass fossile Brennstoffe ein Auslaufmodell sind und wir uns als SHK-Handwerk beispielsweise der Wärmepumpe als zukünftig dominierendem Energiesystem widmen müssen. Als erster Landesverband hatten wir bereits 2021 unsere Wärmepumpenschulungen wieder aufgenommen und an die neuen Entwicklungen angepasst. Zahlreiche Mitglieder haben das genutzt und sind fit für die kommenden Herausforderungen.
Auch in Zukunft wollen wir als starker Berufsverband die Innungsfachbetriebe mit allen Kräften weiter unterstützen – dafür engagieren wir uns Tag für Tag, gemeinsam mit den baden-württembergischen Innungen und auf Bundesebene mit dem Zentralverband. Wie wir dies 2022 getan haben, darüber informiert Sie dieser Jahresbericht.
Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg waren im Jahr 2022 46 Innungen mit rund 3.200 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen. Mit seinen rund 50.484 Beschäftigten erwirtschaftete der Handwerkssektor im Berichtsjahr einen Jahresumsatz von rund 7,01 Milliarden Euro. Mehr als 5.000 Lehrlinge erhielten eine Ausbildung in den SHK-Handwerken.
Die Bedeutung der Branche wird nicht allein durch das wirtschaftliche Potenzial deutlich, sondern auch durch die Planung, Installation und Wartung moderner Haus- und Gebäudetechnik. Unsere Betriebe sorgen für hygienisches Trinkwasser, für die Warmwasser- und Wärmeversorgung gleichermaßen wie für moderne Lüftungssysteme. So setzen sich die Gas- und Wasserinstallateure und Heizungsbauer mit ihren qualitativ hochwertigen Arbeiten und Dienstleistungen insbesondere für Energieeffizienz, Ressourcenschonung und die Energiewende ein. Aber auch unsere Klempner als Experten für Metalldächer oder Metallverkleidungen tragen zur Werterhaltung des Gebäudes bei. Die Ofen- und Luftheizungsbauer sind spezialisiert auf Kachelöfen und Kamine. Etwas weniger bekannt, aber hochspezialisisert, sind unserer Behälter- und Apparatebauer. Sie stellen Kessel und Behälter für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie aber auch für pharmazeutische oder medizintechnische Bedarfe.
Der Fachverband engagiert sich mit seiner Grundsatzarbeit und Interessenvertretung für positive Rahmenbedingungen aller seiner Gewerke. Als Arbeitgeberverband schließt er die Tarifverträge für die Branche ab. Zusammen mit den zuständigen Institutionen und Ministerien werden SHK-spezifische Themen und Problemstellungen diskutiert und gelöst, Verordnungen und Normen gestaltet. Durch die Mitarbeit des Fachverbandes bei politischen und wirtschaftlich relevanten Entscheidungen wird zur Existenzsicherung der SHK-Betriebe und somit der gesamten SHK-Branche beigetragen.
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