Mit 2023 liegt ein turbulentes Jahr für unsere Branche hinter uns. Nach den besonderen Herausforderungen des Marktes erst durch Corona, dann durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, brachte ab dem Frühjahr 2023 die Neufassung des Gebäudeenergiegesetzes Verunsicherung und ein komplett verändertes Nachfrageverhalten.

Als Fachverband taten wir unser Möglichstes, die Expertise der Branche in das Gesetzgebungsverfahren einzubringen. Da die Politik bis jetzt nicht aus dem Corona-Modus übereilter Verfahren herausgefunden hat, forderte uns dies zeitweise enorm heraus – und das bis buchstäblich zum letzten Tag des Jahres als dann im letzten Moment endlich auch die neuen Förderrichtlinien bekannt gegeben wurden.

Dieses wenig glückliche Agieren der Politik und die nur langsam zurückgehende Inflation bekamen im Lauf des Jahres auch unsere Mitgliedsbetriebe zu spüren: Die Auftragsvorläufe gingen zurück, insbesondere im Heizungsbereich. Der Sanitärbereich stand schon länger im Schatten des Heizungsbooms und war durch Umsatzverschiebungen weg von Bädern und Sanitäranlagen hin zu Heizungen geprägt.  

Der Höhepunkt des Jahres war unser Verbandstag mit dem Wechsel des Vorsitzes von Joachim Butz auf Stefan Menrath und der feierlichen Verabschiedung von Joachim Butz inklusive Ernennung zum Ehrenvorsitzenden im Alten E-Werk in Göppingen. Und der Veröffentlichung unsere Jubiläumsbroschüre 75 Jahre Fachverband.

Als erfreulich bleibt auch anzumerken, dass unsere Gewerke weiterhin hohes Ansehen bei jungen Leuten genießen: Die Zahl der Auszubildenden stieg erneut um 3,7 Prozent.

Auch in Zukunft wollen wir als starker Berufsverband die Innungsfachbetriebe mit allen Kräften unterstützen – dafür engagieren wir uns Tag für Tag, gemeinsam mit den baden-württembergischen Innungen und auf Bundesebene mit dem Zentralverband. Wie wir dies 2023 getan haben, darüber informiert Sie im Detail dieser Jahresbericht.

Unser Profil

Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg waren im Jahr 2023 44 Innungen mit rund 3.100 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen. Mit seinen rund 50.500 Beschäftigten erwirtschaftete der Handwerkssektor im Berichtsjahr einen Jahresumsatz von rund 7,4 Milliarden Euro. 5.252 Lehrlinge erhielten eine Ausbildung in den SHK-Handwerken.

Die Bedeutung der Branche wird nicht allein durch das wirtschaftliche Potenzial deutlich, sondern auch durch die Planung, Installation und Wartung moderner Haus- und Gebäudetechnik. Unsere Betriebe sorgen für hygienisches Trinkwasser, für die Warmwasser- und Wärmeversorgung gleichermaßen wie für moderne Lüftungssysteme. So setzen sich die Gas- und Wasserinstallateure und Heizungsbauer mit ihren qualitativ hochwertigen Arbeiten und Dienstleistungen insbesondere für Energieeffizienz, Ressourcenschonung und die Energiewende ein. Aber auch unsere Klempner als Experten für Metalldächer oder Metallverkleidungen tragen zur Werterhaltung des Gebäudes sowie mit Photovoltaikanlagen oder Begrünungen zur Umweltfreundlichkeit bei. Die Ofen- und Luftheizungsbauer sind spezialisiert auf Kachelöfen und Kamine. Etwas weniger bekannt, aber hochspezialisiert, sind unserer Behälter- und Apparatebauer. Sie stellen Kessel und Behälter für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie aber auch für pharmazeutische oder medizintechnische Bedarfe.

Der Fachverband engagiert sich mit seiner Grundsatzarbeit und Interessenvertretung für positive Rahmenbedingungen aller seiner Gewerke. Als Arbeitgeberverband schließt er die Tarifverträge für die Branche ab. Zusammen mit den zuständigen Institutionen und Ministerien werden SHK-spezifische Themen und Problemstellungen diskutiert und gelöst, Verordnungen und Normen gestaltet. Durch die Mitarbeit des Fachverbandes bei politischen und wirtschaftlich relevanten Entscheidungen wird zur Existenzsicherung der SHK-Betriebe und somit der gesamten SHK-Branche beigetragen.

Höhepunkte des Verbandsjahres