Gremien und Sitzungen
Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg sind 44 Innungen mit rund 3.100 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen.
Das Organigramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Mitgliederversammlung, den Ausschüssen und Fachgruppen sowie zwischen Vorstand und Geschäftsführung auf.

Nichts geht ohne das Ehrenamt...
Veranstaltungen und Sitzungen 2024 | |
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Mitgliederversammlung (DV/OMV) | 2 |
Öffentliche Mitgliederversammlung | 0 |
Vorstandssitzung | 3 |
Geschäftsführender Vorstand | 3 |
Informationsveranstaltung für Geschäftsführungen der Mitgliedsinnungen | 1 |
Innungsbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit | 1 |
Obermeister tagen in Ludwigsburg
GEG-Debatte zum Zweiten, Ausbildung und eine neue Berufsbezeichnung
Eine Vielzahl von Themen von der Umbenennung des Klempners, über Ausbildungsthemen bis hin zur neuen Verunsicherung auf dem Heizungsmarkt bestimmten die Obermeisterversammlung am 18. und 19. November in Ludwigsburg. 38 Spitzenvertreter der Innungen und deren Stellvertreter waren der Einladung des Fachverbands Sanitär Heizung Klima Baden-Württemberg (FVSHKBW) gefolgt.
Das aktuelle Thema sprach der Verbandsvorsitzende Stefan Menrath gleich in seiner Begrüßung an: Das Ende der Koalitionsregierung auf Bundesebene und die damit eingetretene erneute Verunsicherung am Heizungsmarkt. „Das eigentliche Problem ist, dass wir in vielen Bereichen nicht auf die rauen Zeiten vorbereitet sind. Oft haben wir kein Erkenntnisproblem, sind aber nicht in der Lage, die notwenigen Veränderungen kollektiv anzugehen.“, sagte Menrath.
Zwar ist die Förderung von Heizungsmodernisierungen durch die KfW-Bank vorerst gesichert. Aber mit CDU/CSU, FDP und BSW haben bereits mehrere Parteien angekündigt, das Gebäudeenergiegesetz und die BEG-Förderung abzuschaffen, wenn sie die Wahl gewinnen.
Der CDU-Politiker Jens Spahn kündige in jedem Mikrofon die Abschaffung des Heizungsgesetzes an. „Unser Ziel muss sein, aus der Lage das Beste zu machen“, so Menrath. Deshalb habe der Fachverband seine Kommunikation angepasst und rate nun öffentlich dazu, sich so rasch wie möglich die Förderung zu sichern. Anschließend hat man drei Jahre Zeit, die neue Heizung einzubauen. „Unser Ziel ist es, Angst abzubauen und ein Auftragspolster zu schaffen“, sagte Menrath. Als Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker fragte, „wer denkt, dass der Markt verunsichert ist?“, gingen dementsprechend fast alle Hände hoch.

Markt wird sich dauerhaft ändern
Hauptgeschäftsführer Becker betonte, dass man auch aktiv gegen das Warten auf Wärmepläne kommunizieren müsse. Der Referatsleiter Technik Jörg Knapp wies darauf hin, dass eine Abschaffung des GEG eigentlich gar nicht möglich sei, da dieses europäische Vorgaben umsetze. Und diese seien gerade erst wieder verschärft worden, ab 2030 werde das Nullenergiehaus im Neubau zum Standard.
Für den Markt bedeute dies, dass man bei Öl und Gas keine Konkurrenz mehr fürchten müsse, weil diese Brennstoffe größtenteils auslaufen und Wasserstoff absehbar keine Alternative darstelle. Biomasse bleibe eine Nische, gleich, ob mit gasförmigen oder festen Brennstoffen. „Das Massengeschäft wird nicht im Holz sein, sondern im Strom, sprich bei der Wärmepumpe“, so Knapp. Bei der Wärmepumpe gebe es sehr große Konkurrenz unter anderem vom E-Handwerk, Energieversorgern und neuen Anbietern. Hinzu komme die Fernwärme, die auf Drängen der Politik einen großen Teil des Heizungsmarkes übernehmen soll. Knapp riet dazu, sich auf eine ganzheitliche Beratung einzustellen, zu der künftig auch Aspekte wie Photovoltaik, Home Energy Management Systeme oder E-Verteiler gehören, um Wärmepumpen und andere Geräte optimal zu betreiben.
Becker fasste die strategische Positionierung des Verbandes und seiner Mitglieder deutlich zusammen. „In vielen Bereichen geht es um die Frage einer zentralen oder individuellen Wärmeversorgung, also verkürzt um die Frage Fernwärme oder Wärmepumpe“. Kommunen und Energieversorger versuchten mit allen Mitteln die zentrale Wärmeversorgung zu stärken, beispielsweise in dem sie mit Wärmeplänen Politik zugunsten der zentralen Wärmeversorgung machen und dann auch noch die Bürger aufrufen, mit dem Einbau von Wärmepumpen zu warten. „Niemand sollte mit dem Einbau einer Wärmepumpe auf den Wärmeplan warten“, so der Hauptgeschäftsführer. „Sie sollten Wärmepumpen überall einbauen, wo es für das Haus sinnvoll ist“. Entsprechend hatte der Fachverband sich auch aktiv bei der Woche der Wärmepumpe beteiligt. Diejenigen, die sich mit ihren Innungen beteiligt hatten, berichteten durchweg über positive Erfahrungen.
Licht und Schatten in der Ausbildung
Die aktuellen Ausbildungszahlen stellte der Referatsleiter Bildung Tobias Bühner vor: Der Klempnerberuf entwickelt sich positiv, OL und Behälter- und Apparatebau entwickelt sich eher negativ und die Landesfachklasse soll zukünftig erhalten werden. Beim Anlagenmechaniker blieben die Ausbildungszahlen gleich, was jedoch nicht besorgniserregend ist, da in den letzten Jahren ein enormer Zuwachs stattfand. Rund 80 Prozent der Azubis bestehen die Gesellenprüfungen, allerdings haben sich die vorzeitigen Auflösungen von Verträgen innerhalb von fünf Jahren verdoppelt. Aus ihren Bereichen schildern die Obermeister auch hier ein unterschiedliches Bild. Es zeigte sich aber, dass die Qualität der Azubis insgesamt zunehmend schwanke. In einer Workshop-Runde sammelten die Teilnehmer daher konkrete Ansätze, die Ausbildung und die Werbung um Azubis zu verbessern.
Klempner wird zum Gestalter
Neben der Heizung rückte der Fachverband bewusst die anderen Bereiche des SHK-Handwerks in den Mittelpunkt der OMV. In einer Workshop-Runde machten sich die Obermeister Gedanken dazu, wie man die Bereiche Sanitär, Klima/Lüftung, Klempnerei und Ofenbau auch innerverbandlich stärken kann. Künftig sollen sie beispielsweise mit eigenen Tagesordnungspunkten bei der OMV vorkommen.
Zur Klempnerei verkündete Becker in diesem Zusammenhang, dass der Zentralverband SHK ein Verfahren angestoßen habe, um den Beruf in „Metalldach- und Fassadengestalter“ umzubenennen. Dies vereinfache die Kommunikation und vermeide in der Öffentlichkeit Verwechslungen mit dem Anlagenmechaniker SHK. Zudem sollen die Vorteile von Metalldächern stärker in den Vordergrund gerückt werden.
Die Silberne Ehrennadel des Verbands erhielt Sven Geiger. Er ist seit 2014 Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klempner-Ofenbau Aalen.
Bei einer abendlichen Führung durch das Schloss Ludwigsburg und beim gemütlichen Beisammensein wurden die Themen des Tages in den Gesprächen weiterdiskutiert und Erfahrungen aus der ehrenamtlichen Arbeit in der Innung ausgetauscht.

Fachgruppen und Ausschüsse
Fachgruppen und Ausschüsse sind die wesentlichen Gremien, die aus der Mitgliederversammlung heraus gewählt werden und ganz gezielt die fachliche Arbeit für die Innungsbetriebe leisten. Die Ausschüsse üben für den Fachverband eine beratende und unterstützende Funktion aus. Sie sichern die Interessen der im Fachverband zusammengeschlossenen Gewerke, sammeln fachliche Informationen und bereiten Beschlüsse vor.
Sitzungen und Treffen 2024 | |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss | 2 |
Berufsbildungsausschuss | 2 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich SHK | 1 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich OL | 0 |
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung | 2 |
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau | 1 |
Technischer Ausschuss Klempnerei | 2 |
Technischer Ausschuss Behälter- und Apparatebau | 0 |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss

Obmann Tom Herb, Friedrichshafen
Unterstützung der Betriebe in wirtschaftlich unsicheren Zeiten
Das Jahr 2024 war für die SHK-Betriebe erneut ein sehr herausforderndes Jahr. Trotz zwischenzeitlich klarer Regelungen im Hinblick auf die Heizungsförderung führte dies nicht zu einem Abbau der Verbraucherverunsicherung. Dies zeigte sich vor allem in einem deutlichen Rückgang der Auftragsreichweiten insbesondere im Heizungsbereich. Die diversen Informationen seitens der Politik zum Thema „Wärmeplanung“ machten die leisen Hoffnungen der Betriebe auf eine Entspannung der Nachfragesituation wieder zunichte. Nicht zuletzt der Bruch der Ampel-Koalition zum Ende des Jahres wird für das Jahr 2025, zumindest, was das Geschäftsfeld „Heizung“ anbelangt, erneut diverse Unsicherheiten für die Verbraucher und damit auch für die Betriebe mit sich bringen, deren Folgen nur schwer abschätzbar sind.
Einen kleinen Lichtblick stellte im Jahr 2024 der Sanitärbereich dar, der zwar noch immer weit von seiner wirtschaftlichen Bedeutung früherer Jahre entfernt war, aber zumindest in der zweiten Jahreshälfte eine gewisse Nachfragestabilisierung auf niedrigem Niveau zeigte.
Erfreulich war die Entwicklung an der Preisfront sowie bei der Liefersituation. Hier konnten sowohl die Betriebe als auch die Verbraucher im Jahr 2024 wieder deutlich besser und verbindlicher planen. Wesentliche Aufgabe des betriebswirtschaftlichen Ausschusses war es deshalb, die SHK-Betriebe im Jahr 2024 bestmöglich auf dem Weg durch die aktuellen Herausforderungen zu unterstützen.
Konkret wurde der Praxisleitfaden „Verhalten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ überarbeitet und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Den Betrieben steht somit eine aktuelle Praxishilfe mit einer Vielzahl an Checklisten, Mustervorlagen und digitalen Hilfsmitteln kostenfrei zur Verfügung.
Darüber hinaus wurde vom Ausschuss neben dem Test aktueller digitaler Unterstützungswerkzeuge ein Rahmenabkommen zur effizienten Planung von Wärmepumpenprojekten mit dem Anbieter „autarc“ inhaltlich begleitet, das den Betrieben zu Beginn des Jahres 2025 zugänglich sein wird.
Auch für das Jahr 2025 sieht es der betriebswirtschaftliche Ausschuss als seine maßgebliche Aufgabe an, die Mitgliedsbetriebe bei den vielfältigen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen aktiv zu unterstützen und wertvolle Hilfestellungen für die betriebliche Praxis zu erarbeiten. Konkret wird der Ausschuss deshalb im Jahr 2025 unter anderem seine Expertise im Rahmen der Bereitstellung benutzerfreundlicher Kalkulationshilfen sowie im Hinblick auf den Umgang mit Fremdanlagen von Neukunden einbringen.
Sozial- und wirtschaftspolitischer Ausschuss (Tarifkommission) – Tarifbereich SHK

Obmann Bernd Fuller, Karlsruhe
Im Jahr 2024 setzte der Sozial- und Wirtschaftspolitische Ausschuss seine Arbeit fort. Der Tarifabschluss aus dem Jahr 2023 wirkte dabei noch nach. Auf dieser Grundlage stiegen ab dem 1. Mai 2024 die Löhne und Gehälter um 3,5 Prozent. Auch die Ausbildungsvergütungen wurden zum 1. September 2024 angepasst. Zu-dem wurde zum Ende November 2024 eine tarifliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 800 Euro gewährt.
Im Juli 2024 einigten sich die Tarifpartner auf eine erneute Jahressonderzahlung, die analog zur Sonderzahlung von 2023 gestaltet wurde. Die Prozentsätze blieben unverändert. Auszubildende erhielten nach § 2.2 des Tarifvertrages über die Jah-ressonderzahlung 2024 eine Pauschale von 130 Euro, was einer Erhöhung von 30 Euro im Vergleich zu den Vorjahren entspricht.
Das Ergebnis verdeutlicht die gute Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaft CGM und der Tarifkommission SHK.
Neben der tariflich festgelegten Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2.000 Euro für tarifgebundene Arbeitsverhältnisse in den Jahren 2023 und 2024 (steuer-frei) bestand die Möglichkeit, bis Ende 2024 eine weitere freiwillige Inflationsaus-gleichsprämie von bis zu 1.000 Euro steuerfrei auszuzahlen. Der Ausschuss emp-fahl den Betrieben, diese Option zu prüfen, wobei der steuerfreie Maximalbetrag von insgesamt 3.000 Euro zu beachten war.
Zudem wurde aufgrund der gesetzlichen Mindestlohnregelung eine Anpassung der Entgelttabelle für kaufmännische Angestellte in der Gehaltsgruppe K1 vorgenom-men. Ab dem 1. Januar 2025 stieg so der Stundenlohn von 12,41 Euro auf 12,82 Euro.
Für das Frühjahr 2025 wurden bereits die nächsten Lohn- und Gehaltstarifverhand-lungen mit der Gewerkschaft vereinbart.
Berufsbildungsausschuss

Obmann Achim Thiel, Balingen-Weilstetten
Im Jahr 2024 hat sich der Berufsbildungsausschuss intensiv mit den neuen Herausforderungen im SHK-Handwerk auseinandergesetzt, die durch die demographische Entwicklung entstanden sind. Besonders betroffen sind die Kleinstberufe wie das Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerk, das Behälter- und Apparatebauer-Handwerk sowie das Klempner-Handwerk, die aufgrund der sinkenden Zahl von Schulabsolventen einen Rückgang der Ausbildungszahlen verzeichnen.
Der Ausschuss ist der Auffassung, dass die Beratung und Betreuung der angehenden Azubis der Schlüssel zum Erfolg sind, um die Passung zu gewährleisten und Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Besonders die Werbearbeit der Betriebe und Innungen vor Ort ist ein geeignetes Instrument, um die Ausbildungszahlen wieder zu stabilisieren. Kooperationen mit Schulen, Praktika, Ausbildungsmessen und ein durchdachtes Onboarding-Konzept tragen maßgeblich dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.
Die Erstellung und Übermittlung der Prüfungsfragen für die Anlagenmechaniker SHK durch den Arbeitskreis verlief reibungslos. Mitgliedsbetriebe können zusätzlich Übungsaufgaben über das Downloadcenter auf der FV-Website herunterladen.
Erfolgreich angelaufen ist auch unsere Workshopreihe für Azubis, das mit vier Modulen unter dem Motto „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ angeboten worden ist. Betriebsinhaber der Fachgemeinschaft der TOP-Ausbilder im SHK-Handwerk konnten sich zusätzlich in einem Onlineseminar zum Thema „Rund um die Ausbildung“ fortbilden.
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung

Wird das SHK-Handwerk „Energiewende-Schrauber“?
Die Frühjahrssitzung des Technischen Ausschusses Sanitär und Heizung stand nur leicht im Schatten der in Kraft getretenen Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes und der Neustrukturierung der BEG-Förderung. Vielmehr beschäftigte sich der Ausschuss mit den Konsequenzen für das Fachhandwerk durch die eigentliche Energiewende. Themen wie die nationale Biomassestrategie, die kommunale Wärmeplanung, Wasserstoffanlagen und die F-Gase-Verordnung prägten daher die Tagesordnung. Auch wenn im Jahr 2024 die Energiewende politisch kräftig ausgebremst wurde, wird sie das SHK-Handwerk in den nächsten Jahren weiter begleiten.
So wurde dann auch in der Herbstsitzung weiter an der Energiewende gearbeitet. Sorge bereitet dem Ausschuss, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil der SHK-Betriebe die Planungs- und Beratungskompetenz in Sachen Energiewende aus der Hand gibt. Damit degradiert sich das Fachhandwerk zum „Schrauber“, wenn andere Marktteilnehmer Beratungen zu integrierten Energielösungen aus Wärmepumpe und PV-Anlage anbieten oder Berechnungen von Heizlast, Heizflächen und hydraulischem Abgleich durchführen. In der Energiewende stecken deutlich mehr Chancen als Risiken für das SHK-Handwerk.
Der Fachverband bietet seinen Mitgliedern seit Jahren einen ganzen Strauß an Unterstützungsangeboten wie Seminare und Fachinformationen an, um die zukunftssichernde Energiewende-Kompetenz der Innungsbetriebe zu stärken. Nutzen muss es der einzelne Betrieb jedoch selbst. Ein „fossiles Jahr 2024“ wird die Energiewende nicht aufhalten. Sie ist notwendig und läuft mit großen Schritten – die SHKler müssen dabei aber der Gestalter und nicht nur „Schrauber“ sein.
Wie in jedem Jahr geht ein großes Lob an die Mitarbeiter des Fachverbandes für eine unermüdliche Bearbeitung der Themen und ein herzliches Dankeschön an die Ausschussmitglieder für die offenen Diskussionen.
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau
Im Jahr 2024 standen im Technischen Ausschuss des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks zwei zentrale Themen im Fokus: die Überarbeitung und Anwendung der TROL (Technische Regeln Ofen- und Luftheizungsbau) sowie die rechtliche und normative Einordnung der 1. BImSchV in Verbindung mit dem neuen Auslegungskatalog des LAI (Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz).
Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt war die Fortentwicklung der TROL, insbesondere im Hinblick auf die normativen Anpassungen, die sich durch neue europäische Vorgaben wie z. B. das Inkrafttreten der Normenreihe EN 16510 „Häusliche Feuerstätten für feste Brennstoffe“ ergeben. Die bisherigen Normen für Einzelraumfeuerungsanlagen, wie z. B. die DIN EN 13229 oder die DIN 14785, wurde durch die EN 16510 ersetzt – eine Änderung, die ohne zügige Anpassung der TROL zur rechtlichen Unsicherheit in der Praxis geführt hätte.
Zudem wurde der Umgang mit bestehenden Nachheizkästen vereinfacht: Eine bislang restriktive Regelung wurde durch eine allgemeinere ersetzt. So sind nun auch Produkte unterschiedlicher Hersteller möglich, soweit ein Hersteller die Verwendung freigibt. Außerdem wurden die geplanten Änderungen/Ergänzungen des Kapitels 5 „Verbrennungsluftversorgung“ in Hinblick auf Angleichung der TROL mit dem Verfahren der TRGI 2018 besprochen.
Das zweite Kernthema war der Umgang mit der 1. BImSchV, insbesondere § 19. Die 2024 veröffentlichte Erweiterung des LAI-Leitfadens enthält detaillierte Hinweise zur Bewertung der „Unverhältnismäßigkeit“ von Anforderungen und zur Vermeidung schädlicher Umwelteinwirkungen. Die Mitglieder des Ausschusses begrüßten, dass mit dem LAI-Dokument nun eine bundesweit einheitliche Auslegung vorliegt.
Abschließend wurde die Erarbeitung eines gemeinsamen Infoblatts mit dem Landesinnungsverband der Schornsteinfeger BW initiiert, das landesspezifische Besonderheiten wie z. B. die datierte Fassung der TROL in der VwV-TB thematisiert. Ziel ist es, trotz formaler Widersprüche eine praxistaugliche und rechtssichere Umsetzung zu ermöglichen. Ein kleiner Arbeitskreis wurde für Detailfragen in Aussicht gestellt.
Insgesamt zeigte sich der Ausschuss im Berichtsjahr stark technik- und regelwerksorientiert und hat wichtige Grundlagenarbeit für eine sichere und zukunftsorientierte Berufsausübung im OL-Handwerk geleistet.
Technischer Ausschuss Klempnerei

Werksbesichtigung bei der Firma Grömo
Die Sitzung des technischen Ausschusses wurde im Berichtsjahr turnusgemäß wieder bei einem Hersteller abgehalten. Vor der Sitzung fand ein Austausch zu klempnerfachlichen Themen mit den Herren Loderer und Kitzinger von der Firma Grömo sowie eine Werksbesichtigung statt.
Bei der anschließenden Sitzung am 10. Juli 2024 wurden folgende Themen behandelt:
- Klempnertreff Rückblick 2024 und Ausblick 2025
Hier unterstützt der technische Ausschuss das Organisationsteam mit Vorschlägen zur Themen- und Referentenfindung. - Stellungnahmen für den ZVSHK zu den Themen Attikaabdeckungen, Anschlusshöhen bei Balkonrändern und Sperrfach in der Meisterprüfung wurden ausgearbeitet.
- Bericht aus der Bundesfachgruppensitzung
- Referent Huber kündigte einen runden Tisch bei der Handwerkskammer in Ulm an.
Hier sollen Themen zur Gewinnung von Lehrlingen diskutiert werden.
Am 08. Oktober 2024 wurde noch eine Online-Sitzung zu folgenden Themen abgehalten:
- Stand Klempnertreff 2025
- Als Arbeitsschwerpunkt für das Jahr 2025 wurde das Thema Abstände von Dehnungsausgleichern festgelegt.
- Bericht vom Runden Tisch bei der Handwerkskammer.
- Denkanstöße für die Zukunft des Klempnerhandwerks.
Nach wie vor ist ein weiteres, wichtiges Thema die Verjüngung des technischen Ausschusses. Der aktuelle technische Ausschuss Klempnerei ist noch für die Periode 2021-2025 gewählt.
Andreas Zeltwanger, Rolf Krauß und Peter Stelzer stehen für die nächste Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung. Als interessierte potenzielle Nachfolger waren Lukas Pustelnik und Sebastian Schneider an der Sitzung bei Grömo zu Gast. An der Online-Sitzung hat außerdem Stefan Zolynski als weiterer interessierter Nachfolger teilgenommen. Alle drei Kandidaten können sich eine Mitwirkung im TA vorstellen. Die Wahl findet dann bei der Mitgliederversammlung (DV) 2025 statt.
Fachgruppe Installation und Heizungsbau

Fachgruppenleiter Eric Maier, Esslingen
Im Jahr 2024 behandelte die Landesfachgruppe zahlreiche aktuelle Themen unseres Handwerks.
Das Gebäudeenergiegesetz, das Anfang 2024 in Kraft trat, bildete einen Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir besprachen aktuelle Entwicklungen und die Beratungspflicht vor dem Heizungseinbau. Zudem stellten wir die Hilfsmittel des Fachverbands vor. Die Anforderungen an Etagenheizungen und Einzelraumfeuerungsanlagen aus dem GEG, die für die etwa 435.000 dezentralen beheizten Gebäude in Baden-Württemberg gelten, wurden ebenfalls thematisiert. Wir diskutierten die Freigabe der Online-Antragsstellung bei der KfW für Unternehmen und das Nachweisverfahren nach der Heizungssanierung.
Die kommunale Wärmeplanung, eng mit dem GEG verknüpft, wurde ebenfalls behandelt. Wir bereiteten aktuelle Entwicklungen und Fristen aus dem GEG für unsere Mitglieder auf und begleiteten eine Informationsseite zur kommunalen Wärmeplanung in Baden-Württemberg. Themen wie Anschluss- und Benutzungszwänge für Wärmenetze im Rahmen kommunaler Wärmepläne wurden erörtert, und wir stellten Hilfsmittel für betroffene Innungen vor.
Wir erörterten außerdem das neue Antragsverfahren für die Heizungsförderung über die KfW und diskutierten aktuelle Fragen und Entwicklungen zur Förderung nach Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und Einkommensteuergesetz (EstG).
Weitere Themen, die wir für die Innungsbetriebe aufbereiteten, umfassten unter anderem den § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes, der Verteilnetzbetreiber ermächtigt, elektrische Verbraucher wie Wärmepumpen zu regulieren, sowie Möglichkeiten zur Qualitätssicherung von Wärmepumpensystemen und ein System zur cloudbasierten Heizlastberechnung.
Unsere Fachgruppe lieferte den Mitgliedsbetrieben damit praxisgerechte Informationen für ihre tägliche Arbeit und leistete einen wertvollen Beitrag zu einer fachlich und rechtlich aktuellen Tätigkeit der Betriebe.
Fachgruppe Klempnerei

Das Jahr 2024 war ein wichtiges Jahr für unseren Klempnerberuf. Endlich hat die Mitgliederversammlung des ZVSHK positiv über die Änderung unserer Ausbildungsberufsbezeichnung abgestimmt.
Somit geht nun unser Antrag, die Ausbildungsberufsbezeichnung in „Metalldach- und Fassadengestalter“ zu ändern und die alte Bezeichnung „Klempner“ zu ersetzen, in die nächsten Entscheidungsgremien.
Wir hoffen nun, dass es ein weiterer Baustein sein wird, um unseren schönen Beruf attraktiver zu machen. Auch wir haben in unserer Landesfachklasse Ulm mit einem eklatanten Rückgang der Ausbildungszahlen zu kämpfen und hoffen damit, unser Berufsbild zukunftsfähiger zu machen.
Die Fachgruppe beschäftigte sich außerdem mit den zukunftsorientierten Themen der Begrünung von Metalldächern und der Befestigung von PV-Anlagen auf Metalldächern. Beide Themen sind besonders relevant für die Zukunft unseres Handwerks, da sie zur nachhaltigen Stadtentwicklung und zur Nutzung erneuerbarer Energien beitragen werden.
Wie jedes Jahr war unser großer Branchentreff in Titisee wieder sehr gut besucht und unser technischer Ausschuss sowie unser Fachverband hatten wieder ein attraktives Programm zusammengestellt.
Ein weiteres Highlight war der erste Weiterbildungskurs zum PV-Manager, um die Klempnerbranche zukünftig in Sachen erneuerbare Energien kompetent aufzustellen.
Fachgruppe Ofen- und Luftheizungsbau

Fachgruppenleiter Sven Maurer, Albstadt
Im Jahr 2024 standen innerhalb der Fachgruppe Ofen- und Luftheizungsbau zwei zentrale Themen im Vordergrund: Die Anpassungen der Technischen Regeln für Ofen- und Luftheizungsbau (TROL) sowie die praktische Umsetzung der Auslegungsregeln zum §19 der 1. BImSchV.
Die von der Projektgruppe TROL erarbeiteten Änderungen zur Verwendung von Ersatzdämmstoffen in der TROL 2022 waren ein wesentliches Diskussionsthema. Diese Änderungen tragen zur Harmonisierung der TROL mit der DIN 18896 sowie der europäischen Produktnormenreihe für Einzelraumfeuerungsanlagen, der EN 16510 „Häusliche Feuerstätten für feste Brennstoffe“, bei und heben bisher bestehende Widersprüche zwischen den Regelwerken und dem geänderten Baurecht auf. Für das Handwerk ergibt sich daraus eine größere Rechtssicherheit sowie eine Vereinfachung in der praktischen Umsetzung.
Weiterhin beschäftigte sich der Technische Ausschuss mit der Umsetzung der 2023 veröffentlichten Neufassung der DIN 18160-1 „Abgasanlagen – Planung und Ausführung“. Aus baurechtlicher Sicht ist die DIN 18160-1 keine bindende baurechtliche Vorgabe mehr, auch wenn sie weiterhin in der VwV-TB (Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen) des Landes Baden-Württemberg aufgeführt wird, sondern lediglich eine Erfüllungsoption, wie die in der VwV-TB aufgeführten Vorgaben rechtssicher umgesetzt werden können. Diese Einordnung erleichtert die Baupraxis erheblich, da nun ohne baurechtliches Verfahren von den genannten Regelwerken abgewichen werden kann. Immer vorausgesetzt mit der abweichenden Lösung sind alle Beteiligten einverstanden und das Schutzziel aus der VwV-TB bzw. der DIN 18160-1 wird erfüllt.
Ein weiterer Schwerpunkt war die Anwendung der im Mai 2023 veröffentlichten Auslegungsregeln zu § 19 der 1. BImSchV. Diese führten in der Praxis zu deutlichen Unsicherheiten bei allen Betroffenen. Die Fachgruppe sprach sich dafür aus, zur Klärung ein gemeinsames Seminar mit einem externen Experten durchzuführen, um eine einheitliche Anwendungspraxis zu fördern.
Beide Themen – die Fortschreibung technischer Regelwerke sowie die rechtssichere Umsetzung gesetzlicher Vorgaben – zeigen exemplarisch, wie wichtig die kontinuierliche Facharbeit der Gruppe für die Praxis im OL-Handwerk ist. Sie tragen wesentlich zur Entlastung der Betriebe und zur Qualitätssicherung bei.
Fachgemeinschaften
TOP-Ausbilder
Die Fachgemeinschaft der TOP-Ausbilder im SHK-Handwerk hat auch im Jahr 2024 wieder ambitionierte Ausbildungsbetriebe tatkräftig unterstützt. Mit speziell entwickelten Workshops und wechselnden Seminaren zu ausbildungsrelevanten Themen bieten wir unseren Mitgliedern kontinuierlich wertvolle Updates und Hilfestellungen.
Ein Highlight des Jahres war das Online-Seminar für unsere Betriebsinhaber zum Thema „Rund um die Ausbildung“. Hier erhielten die Teilnehmer einen umfassenden Überblick über alle wichtigen ausbildungsrelevanten und rechtlichen Themen. Von der Gestaltung des Ausbildungsvertrags über die Versicherungspflicht während eines Betriebspraktikums bis hin zu Vergütungs- und Urlaubsansprüchen– alle Aspekte wurden detailliert behandelt.
Besonders beliebt war auch die Workshopreihe „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ für Ausbildungsgesellen im SHK-Handwerk. Diese Seminarreihe, die speziell für unsere Ausbildungsgesellen konzipiert wurde, vermittelt praxisnahe Inhalte und unterstützt sie in ihrer Ausbildungsleistung. In vier Modulen erhalten die Teilnehmer einen umfassenden Überblick über alle relevanten Themenbereiche.
Der Workshopcharakter dieser Reihe bietet neben der Wissensvermittlung auch ausreichend Raum für Gruppenarbeiten und den Erfahrungsaustausch unter den Ausbildungsgesellen. So entsteht eine lebendige Lernatmosphäre, die den Teilnehmern nicht nur fachliches Wissen, sondern auch wertvolle praktische Erfahrungen vermittelt.
