Gremien und Sitzungen
Im Fachverband Sanitär-Heizung-Klima (SHK) Baden-Württemberg sind 44 Innungen mit rund 3.100 Handwerksbetrieben des Installations- und Heizungsbaus, der Klempnerei, des Ofen- und Luftheizungsbaus sowie des Behälter- und Apparatebaus zusammengeschlossen.
Das Organigramm zeigt die Zusammenhänge zwischen der Mitgliederversammlung, den Ausschüssen und Fachgruppen sowie zwischen Vorstand und Geschäftsführung auf.
Nichts geht ohne das Ehrenamt...
Veranstaltungen und Sitzungen 2023 | |
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Mitgliederversammlung (DV/OMV) | 2 |
Öffentliche Mitgliederversammlung | 1 |
Vorstandssitzung | 4 |
Geschäftsführender Vorstand | 3 |
Informationsveranstaltung für Geschäftsführungen der Mitgliedsinnungen | 1 |
Innungsbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit | 1 |
Neuer Vorstand legt Arbeitsprogramm fest
Nach den Neuwahlen für einige Ämter beim Verbandstag im Juni hat sich der Vorstand des Fachverbands Sanitär-Heizung-Klima Baden-Württemberg Ende September 2023 in der Weinstadt Rauenberg zu einer zweitägigen Klausurtagung getroffen. In intensiven Diskussionen und Workshops legte das Gremium sein Arbeitsprogramm für die kommenden Jahre fest. Ein Schwerpunkt soll auf der Digitalisierung der Verbandsarbeit und -kommunikation liegen. Dazu gründete der Vorstand einen neuen Digitalisierungsausschuss.
Gedanken machten sich die Vorstände darüber, wie man neue Mitglieder gewinnen kann. Mit der Zukunft des in die Jahre gekommenen Verbandsgebäudes befasste sich der Vorstand ebenso und beschloss, einen Umzug anzustreben. Man machte sich Gedanken zur langfristigen Finanzierung des FVSHKBW, zur Ausstattung der Berufsschulen zur Wärmepumpen-Ausbildung und der Frage, wie man die Innungen in ihrer Arbeit stärken und unterstützen kann.
Abends ging es – passend zur Gegend – zur Weinprobe in eines der höchstdekorierten Weingüter Nordbadens, um den Kontakt und die Themen in lockerer Runde zu vertiefen.
Die aktuellen politischen Entwicklungen diskutierte die Runde ebenfalls. Hauptgeschäftsführer Wolfgang Becker wies darauf hin, dass Innungen vor Ort auf die Politik einwirken müssten, damit diese nicht einseitig die zentrale Wärmeversorgung bevorzugt. Mit den gefundenen Schwerpunkten zeigten sich die Vorstände am Ende sehr zufrieden. Er glaube, dass der Vorstand in dieser Konstellation sehr viel bewegen und den Fachverband voranbringen werde, betonte der Vorsitzende Stefan Menrath.
Obermeister empfehlen Umzug des Fachverbands
Sein Arbeitsprogramm für die nächsten Jahre hat der Vorstand den Obermeistern bei der Mitgliederversammlung am 15. November in Stuttgart präsentiert. Intensiv diskutiert wurde das Thema Ausbildung und Teilqualifikation. Das Gremium votierte zudem dafür, dass der Fachverband Schritte einleitet, um eine neue Bleibe zu finden.
Stefan Menrath, Vorsitzender des Fachverbands, stellte die wichtigsten Aufgabenbereiche des Vorstands vor. An erster Stelle nannte er das Verbandsgebäude im Stuttgarter Osten. „In diesem Gebäude ist ein hoher Investitionsstau aufgelaufen, vom Keller bis zum Dach. Bei unserer ersten Begehung 2019 mit dem Geschäftsführenden Vorstand war uns allen sehr schnell klar: Hier ist weit mehr zu tun als ein paar Schönheitsreparaturen“, so Menrath.
Die Versammlung betonte in der Diskussion, dass eine schnelle Lösung gefunden werden müsse. Die Obermeisterversammlung empfahl einstimmig, Räume zur Zwischenmiete zu suchen und das Gebäude zu verkaufen, um entweder ein neues zu bauen oder eines zu erwerben.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vorstands ist die Digitalisierung des FVSHKBW, wobei die Webseite zu einem modernen Informationsportal umgestaltet werden soll. „Das viele hervorragende Wissen, das unser Verband in Rundschreiben, Newslettern und Downloads anbietet, soll zukünftig so aufbereitet sein, dass es die Mitglieder komfortabel finden. Wir denken dabei auch an eine App und die Möglichkeit, dass auch Innungen Informationen bereitstellen“, führte Menrath aus.
Der dritte Fokus betrifft die interne Arbeit des Verbands. Der FVSHKBW möchte nicht nur seine Mitgliedsinnungen besser dabei unterstützen, neue Mitglieder zu gewinnen, sondern auch Lösungen finden, um die ehrenamtliche Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Dazu gehört, die stellvertretenden Obermeister zu den Versammlungen einzuladen. Das Ehrenamtskolleg wird ebenfalls wieder angeboten. Außerdem möchte der FVSHKBW verstärkt dafür werben, dass sich mehr Frauen ehrenamtlich im Verband engagieren.
Fachgruppen und Ausschüsse
Fachgruppen und Ausschüsse sind die wesentlichen Gremien, die aus der Mitgliederversammlung heraus gewählt werden und ganz gezielt die fachliche Arbeit für die Innungsbetriebe leisten. Die Ausschüsse üben für den Fachverband eine beratende und unterstützende Funktion aus. Sie sichern die Interessen der im Fachverband zusammengeschlossenen Gewerke, sammeln fachliche Informationen und bereiten Beschlüsse vor.
Sitzungen und Treffen 2023 | |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss | 2 |
Berufsbildungsausschuss | 2 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich SHK | 2 |
Sozial- und Wirtschaftspolitischer Ausschuss/Tarifbereich OL | 0 |
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung | 2 |
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau | 1 |
Technischer Ausschuss Klempnerei | 1 |
Technischer Ausschuss Behälter- und Apparatebau | 1 |
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss
Impulse für zukunftsorientierte Betriebe
Das Jahr 2023 war für viele Betriebe wieder ein sehr herausforderndes Jahr. Insbesondere die lange Hängepartie in der Gesetzgebung in Sachen Klimaschutzpolitik und Förderung, die sich bis Ende des Jahres gezogen hat, sorgte für eine starke Verunsicherung bei den Verbrauchern. Viele Kunden fragten entweder – entgegen allen politischen Zielsetzungen – wieder verstärkt fossile Energiesysteme nach oder verschoben bzw. stornierten ihr Modernisierungsvorhaben zunächst ganz.
Darüber hinaus konnte bereits ab Sommer 2023 eine spürbare Nachfrageabkühlung im Sanitärbereich festgestellt werden, was insbesondere Betriebe mit einem hohen Umsatzanteil aus diesem Segment im Rahmen deutlich rückläufiger Auftragsvorläufe zu spüren bekamen. Gleichzeitig stellten die zum Teil nach wie vor erheblichen Lieferzeiten insbesondere im Heizungssektor viele Betriebe vor große organisatorische und finanzielle Herausforderungen.
Zwar wurde Ende Dezember 2023 endlich Klarheit im Hinblick auf die gesetzlichen Regelungen sowie die Fördermöglichkeiten im Heizungssektor geschaffen. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Jahr 2024 eine zunehmende Zahl an Betrieben in die Lage kommen könnte, nicht genügend Arbeit für ihre Beschäftigten zu haben, sollte insbesondere die vorherrschende Investitionszurückhaltung im Bestand nicht zeitnah aufgelöst werden können.
Wesentliche Aufgabe des betriebswirtschaftlichen Ausschusses war es deshalb, die SHK-Betriebe bestmöglich auf dem Weg durch diese neuen Herausforderungen zu unterstützen. Konkret wurden unter anderem Ansätze zur Verbesserung der Abrechnung von Sondergeräten sowie der Betriebsführung der Zukunft entwickelt.
Im Zusammenhang mit der Abrechnung von Sondergeräten hat der Ausschuss deshalb spezifische Orientierungswerte für die Abrechnung erarbeitet. Ziel war die Bereitstellung von Durchschnittswerten, welche eine Vergleichsmöglichkeit mit den eigenen betriebsindividuellen Werten zulassen.
Zur Thematik „Betriebsführung der Zukunft“ wurden mögliche Entwicklungen in diversen Interaktionsbereichen eines SHK-Betriebs skizziert. Diese werden im Rahmen der FV-Kommunikation genutzt und sollen den Betrieben Hilfestellung bei der individuellen strategischen Ausrichtung bieten.
Auch in Zukunft sieht es der betriebswirtschaftliche Ausschuss als seine zentrale Aufgabe an, die Mitgliedsbetriebe bei den vielfältigen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen aktiv zu unterstützen und wertvolle Hilfestellungen für die betriebliche Praxis zu erarbeiten. Konkret wird der Ausschuss deshalb im Jahr 2024 unter anderem seine Expertise in Form von spezifischen Handlungsempfehlungen für wirtschaftlich schwierige Zeiten einbringen.
Sozial- und wirtschaftspolitischer Ausschuss (Tarifkommission) – Tarifbereich SHK
Im Berichtszeitraum war es der Tarifkommission wichtig, einen Tarifabschluss herbeizuführen, der der aktuell sehr hohen Inflationsentwicklung Rechnung trägt. Dabei sollte der Tarifabschluss die derzeitige Entgeltentwicklung am Markt widerspiegeln, die Betriebe dabei insgesamt jedoch nicht überfordern. Gleichzeitig wurde ein längerfristiger Tarifabschluss angestrebt, der den Betrieben mittelfristig Planungssicherheit gibt.
Im Frühjahr 2023 wurde im Entgeltbereich ein Zweijahresabschluss erreicht, der ab 1. Mai 2023 eine Tariferhöhung von 5,6 Prozent, sowie ab 1. Mai 2024 eine Erhöhung von 3,5 Prozent vorsieht. Diese zweiten Erhöhung gilt jedoch nur für die Tarifgruppen oberhalb des Helfers also ab dem ersten Gesellenjahr. Dies soll den Abstand zwischen qualifizierten ausgebildeten Fachkräften und Helfern ohne berufsqualifizierenden Abschluss und damit die Attraktivität der beruflichen Ausbildung bewusst erhöhen.
Zusätzlich ergänzt wird die Entgelterhöhung durch die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 2.000 Euro. Diese wird mit höchstmöglicher Flexibilität bis jeweils November in zwei Chargen in Höhe von 1.200 Euro für das Jahr 2023 und 800 Euro für das Jahr 2024 ausbezahlt, wobei schon ausbezahlte Inflationsausgleichsprämien (auch des Jahres 2022) angerechnet werden können. Den Betrieben verbleibt so die Möglichkeit auf freiwilliger Basis noch bis zu 1.000 Euro zusätzlich steuerfrei auszubezahlen.
Überproportional angehoben wurden auch die Ausbildungsvergütungen. Hier war es der Tarifkommission zusätzlich wichtig, einen Abschluss für zwei Jahre zu vereinbaren, damit die Ausbildungsvergütungen bereits frühzeitig für die Werbung von Auszubildenden genutzt werden können. Im ersten Jahr steigt die Ausbildungsvergütung ab dem 1. September 2023 um durchschnittlich 8 Prozent. Im zweiten Jahr steigt die Ausbildungsvergütung zum 1. September 2024 um weitere 3,7 Prozent (Durchschnitt). Ziel der Kommission war es darüber hinaus die Ausbildungsvergütung der höheren Ausbildungsjahre tendenziell etwas mehr zu erhöhen, da hier der Nutzen für die Betriebe deutlich größer ist.
Flankiert wird die Anhebung der Ausbildungsvergütung durch eine Inflationsausgleichsprämie von je 500 Euro für die beiden Jahre 2023 und 2024 für Auszubildenen ab dem 2. Lehrjahr.
Um weiterhin aus wirtschaftlichen Gründen kurzfristig Kurzarbeit einführen zu können, wurde die Ankündigungsfrist von regulär zwei Wochen befristet bis 20. April 2024 erneut auf eine Woche reduziert.
Weiterhin wurden die bestehenden Regelungen zur Befristung von Arbeitsverhältnissen bis zum 31.12.2025 verlängert.
Insgesamt spiegelt das Ergebnis die gute Zusammenarbeit zwischen der Gewerkschaft CGM und der Tarifkommission wider.
Berufsbildungsausschuss
In der Mitgliederversammlung vom 23. Juni 2023 ist im Rahmen des Verbandstages in Göppingen turnusgemäß der Ausschuss Berufsbildung neu gewählt worden und setzt sich wie folgt zusammen:
Achim Thiel (Obmann) (SHK Zollern-Alb)
Kurt Heidmann (Stellv. Obmann) (SHK Stuttgart-BB)
Heiko Arndt (SHK Heilbronn-Hohenlohe)
Niklas Cybulla (OL Südwest)
Benjamin Gaag (SHK Pforzheim-Enz)
Holger Stängle (BA Freiberg)
Auch 2023 hat sich der Berufsbildungsausschuss mit den veränderten Rahmenbedingungen im SHK-Handwerk beschäftigt, die sich aus dem Klimaschutzgedanken und der demographischen Entwicklung ergeben. Es wurde diskutiert, ob die Erfordernisse durch Weiterbildungen abgefedert werden können.
Ohne Probleme läuft die Erstellung durch den Arbeitskreis sowie Übermittlung an die Innungen der Prüfungsfragen für die Anlagenmechaniker SHK. Unsere Mitgliedsbetriebe können sich zusätzlich Übungsaufgaben über das Downloadcenter auf der FV-Website herunterladen.
Erfolgreich angelaufen ist auch unsere Workshopreihe für Ausbildungsgesellen, das mit vier Modulen unter dem Motto „Unsere Zukunft – eine starke Ausbildung“ angeboten worden ist. Die Chefs bzw. deren Ausbildungsbeauftragten der Fachgemeinschaft der TOP-Ausbilder im SHK-Handwerk konnten sich in einem Seminar zum Thema „Digitalisierung in der Ausbildung“ fortbilden und hatten viel Raum für Diskussionen und Erfahrungsaustausch.
Technischer Ausschuss Sanitär und Heizung
Ein Gesetz wird zum Bremsklotz in der Wärmewende
Der Technische Ausschuss Sanitär und Heizung hat in seiner Frühjahrssitzung noch über den Entwurf zur Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und des geplanten neuen Förderkonzeptes und deren Auswirkungen auf die Mitgliedsbetriebe diskutiert. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es noch verschiedene Änderungen bis zur finalen Verabschiedung geben wird. Was dann aber im politischen Berlin dazu geschah, konnte im Frühjahr keiner ahnen. Die Konsequenzen muss die gesamte Branche teilweise noch ein Jahr später tragen: panische Endkunden sorgten für Lieferschwierigkeiten bei fossilen Wärmeerzeugern und einen Einbruch bei der Nachfrage nach regenerativen Modellen.
In der Herbstsitzung durften die Ausschussmitglieder aus erster Hand erfahren, wie die „Konzeption und Erstellung von kommunalen Wärmeplänen“ abläuft und was die Wärmeplanung für einen „Wert“ in der zukünftigen Beratung der Fachhandwerker hat. Nämlich, dass es sich dabei nur um grobe mögliche Zukunftsoptionen handelt und keine verlässliche Netzplanung für Fernwärme, Gas/Wasserstoff oder Strom darstellt. Das WPG (Wärmeplanungsgesetz) des Bundes war zu diesem Zeitpunkt noch nicht verabschiedet und auch die BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) war noch nicht final. Das politische Fiasko, gekrönt mit einer Haushaltssperre, sorgte für große Verunsicherungen bei den Endkunden und bremst die Wärmewende deutlich aus.
Am Ende eines „wilden“ Jahres lässt sich festhalten, dass der bereits vor Jahren vom Fachverband eingeschlagene Weg richtig war: Die Unterstützung der Mitglieder mit Fachinformationen und Seminaren rund um elektrifizierte Heizsysteme. Mancher mag es auch heute kaum glauben, aber die fossile Wärmeerzeugung wurde im letzten Jahr politisch beendet.
Aus diesem Grund geht ein großes Lob an die Mitarbeiter des Fachverbandes für eine unermüdliche Bearbeitung der Themen und ein herzliches Dankeschön an die Ausschussmitglieder für die offenen Diskussionen.
Technischer Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau
Am 20. Juli 2023 traf sich der Technische Ausschuss Ofen- und Luftheizungsbau in Hirschau bei Tübingen in den Räumlichkeiten der Firma Wodtke. Nach der Begrüßung durch Obmann Harry Leinweber und Referatsleiter Jörg Knapp leitete deren Geschäftsführerin Christine Wodtke eine Diskussion zum Thema "Zukunft OL-Handwerk" ein. Dabei ging sie auf aktuelle politische Entwicklungen in Deutschland und Europa ein. In der anschließenden Diskussion herrschte Einigkeit darüber, dass die Integration von Einzelraumfeuerstätten in Warmwasser-Zentralheizungen weiter an Bedeutung gewinnen wird und das OL-Handwerk sich verstärkt mit dieser Thematik auseinandersetzen und fortbilden muss.
Bei einer Führung besuchten die Teilnehmer auch das Entwicklungslabor, wo man sich über Möglichkeiten austauschte, die Emissionsbelastung durch Einzelraumfeuerungsanlagen durch verschiedene Filter zu senken.
Des Weiteren berichtete Referatsleiter Knapp über die Trilog-Verhandlungen zwischen den verschiedenen Gremien der EU zur Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III). Gegenüber dem Erstentwurf aus dem Jahr 2022 konnte zwischenzeitlich erreicht werden, dass Holz wieder als erneuerbarer Energieträger anerkannt wird. Welche Konsequenzen sich weiter ergeben, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilt werden. Auch nicht, inwieweit die Vorgaben der neuen RED III Auswirkungen auf die Ausgestaltung der NABIS (Nationale Biomasse Strategie) des Bundes haben wird.
Knapp wies darauf hin, dass auf Grund der geplanten Änderungen an der Luftreinhalterichtlinie der EU, in der Folge die 1. BImSchV novelliert werden müssten. Klar sei, dass dabei Grenzwerte verschärft würden. Im Ergebnis kam man überein, dass die Thematik als Dauerthema für die nächsten Jahre vorgesehen werden soll.
Weiterhin beschäftigte man sich mit den Inhalten der novellierten DIN 18160 Teil 1. Da die Inhalte der neuen Norm teils im Widerspruch zu baurechtlichen Regelungen in Baden-Württemberg stehen, wurde das Thema Verbände übergreifend behandelt.
Insoweit wurde die Problematik auch auf einer Sitzung des Landes-Arbeitskreises Baurecht im April 2023 diskutiert. Man kam seitens Fachverbandes und dem LIV-Schornsteinfeger überein, hierzu eine gemeinsame Sprachregelung zu finden und diese an alle Mitglieder beider Verbände weiterzuleiten. Ziel ist es unter anderem eine Lösung zu finden, dass weiterhin Mehrfachbelegungen in BW möglich sind, auch abweichend zur neuen DIN 18160-1.
Technischer Ausschuss Klempnerei
Solardachpflicht in Baden-Württemberg
Nicht zuletzt durch die Solardachpflicht bei Neubauten und Dachsanierungen in Baden-Württemberg, war einer der Themenschwerpunkte die Befestigung von PV-Anlagen auf Metalldächern. Dabei wurde über den Entwurf des ZVSHK-Merkblattes „Hinweise für die Befestigung von Solaranlagen auf Metalldächern“ informiert und diskutiert. Der technische Ausschuss erarbeitete eine Stellungnahme zu diesem Merkblatt, welches der technische Referent Thomas Huber an den ZVSHK weiterleitete.
Bei der Sitzung am 20. Juli 2023 im Verbandshaus in Stuttgart standen unter anderem noch folgende Themen auf der Tagesordnung:
- Klempnertreff 2023
Hier unterstützt der technische Ausschuss das Organisationsteam mit Vorschlägen zur Themen- und Referentenfindung.
- Knackgeräusche bei Metalldächern
mit Berichten der ö.b.u.v. Sachverständigen im Ausschuss.
- Bericht aus der Bundesfachgruppensitzung
- Vorschläge zum Fortbildungsseminar für Sachverständige
dessen Organisation 2024 turnusmäßig in den Händen des Fachverband BW liegt.
Ein weiteres, wichtiges Thema ist die Verjüngung des technischen Ausschusses. Der aktuelle technische Ausschuss Klempnerei ist noch für die Periode 2021 - 2025 gewählt.
Rolf Krauß und Peter Stelzer stehen für die nächste Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung. Als interessierte potenzielle Nachfolger waren Lukas Pustelnik und Sebastian Schneider bei der Sitzung zu Gast und können sich die Mitwirkung im TA vorstellen.
Die Wahl findet dann bei der Mitgliederversammlung (DV) 2025 statt.
Fachgruppe Installation und Heizungsbau
Auch 2023 stand ganz im Zeichen von regenerativen Gebäudetechniken, aufgrund des neuen noch in Planung befindlichen Gebäudeenergiegesetz (GEG). Mehrere Novellierungen mussten in kürzester Zeit von den Verbänden bearbeitet und kommentiert werden, was zunehmend weitere Verwirrung und Fragen in der Umsetzbarkeit hervorrief. Dennoch wird deutlich: Zukünftige Heizsysteme werden hauptsächlich von regenerativem Strom betrieben – gewonnen aus Sonne und Wind. Begleitet wird dies von Bio-Kraftstoffen und Biomasse. Zentrale Wärmeversorgungen in Form von Nah- und Fernwärmenetzen, welche ebenfalls regenerativ gespeist sind, werden in den Ballungsräumen mehr und mehr zum Thema der Branche und der Nutzer.
Auch wird deutlich: Sämtliche Kommunen benötigen schnellstens einen Wärmeplan, damit Gebäudeeigentümer informiert sind, wo Wärmenetze zukünftig realisiert werden können. Auch der Einsatz von Wasserstoff kann in zentralen Wärmeversorgungen eine Rolle spielen. Das neue GEG soll der Startschuss für erneuerbare Energie im Massenmarkt darstellen.
Aufgrund der zukünftig wachsenden Stromlastigkeit in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität, Wärmeversorgung, Digitalisierung, flankierend mit steigendem Wohnungsbedarf, privatem Komfort und höherem Strombedarf in der Industrie, steigen permanent die Anforderungen an unser Stromnetz. Die Stromnetzbetreiber müssen ihre Netze erweitern und umbauen, damit alle Teilnehmer im Stromnetz Erzeuger und Abnehmer zugleich sein können. Der geplante Einbau, intelligenter Messsysteme in Form von Smart-Meter, welcher zwingend für die Steuerung der einzelnen Verbraucher im Stromnetz notwendig ist, stellt eine neue Herausforderung an Handwerk, Nutzer und Netzbetreiber. Der Um- und Ausbau dieser Messsysteme wird die Branche vor zusätzliche Herausforderungen stellen.
Das Jahr 2024 wird spannend bleiben. Wir hoffen, dass das GEG seinen Ansprüchen gerecht wird.
Fachgruppe Klempnerei
Schwerpunkt der letztjährigen Sitzungen waren die Befestigung von PV und Solaranlagen auf Metalldächern aufgrund der Solarpflicht in Baden-Württemberg, die statische Berechnung der Haftbefestigung und deren Anzahl im Neubau sowie bei Bestandsdächern.
Dabei ging es zum einen darum, herstellerspezifische Systemdächern mit PV- Modulen mit bauaufsichtlicher Zulassung im Sanierungs- und Neubaubereich vorzustellen. Weitere Themen waren die Dachbegrünung auf Metalldächern und auf Flachdächern, die Erschließung neuer nachhaltiger Märkte im Klempnerbereich, im Sektor Klimahandwerk.
Für die Weiterbildungsmaßnahme zum PV-Manager wurden in Kooperation mit dem Dachdeckerverband Lerninhalte ausgearbeitet.
Die Fachgruppe diskutierte Maßnahmen, wie man dem eklatanten bundesweiten Rückgang der Lehrlingszahlen entgegentreten kann. Dabei setzt man auf eine Beschleunigung der beantragten Novellierung der Namensgebung des Ausbildungsberufs Klempner zum „Metalldach- und Fassadenbauer“ oder angelehnt an den Anlagenmechaniker für Heizungs-, Sanitär- und Klimatechnik die Bezeichnung „Gebäudehüllenmechaniker für Metalldach- und Fassadentechnik“. Um zukünftig der falschen Interpretierung des Klempnerberufs entgegenzuwirken – und den Beruf für die jüngere Generationen interessanter zu machen.
Die Klempnerfachregel wurde bearbeitet und novelliert an die neuen Anforderungen des Klempnerhandwerks.
Fachgemeinschaften
TOP-Ausbilder
Mit der Fachgemeinschaft der TOP Ausbilder im SHK-Handwerk unterstützen wir besonders ambitionierte Ausbildungsbetriebe in ihrem Ausbildungsalltag.
Neben eigens entwickelten Workshops und wechselnden Seminaren zu ausbildungs-relevanten Themen gibt es für die Mitglieder Updates zu den neusten „News“ und „Tools“ in Sachen Ausbildung. Unsere TOPs bilden ein starkes Netzwerk und schätzen vor allem den Erfahrungsaustausch untereinander.
Am 13. Juni 2023 traf sich die Gruppe der TOP-Ausbilder Chefs bei herrlichem Sommerwetter im Waldaupark in Stuttgart. Die Personalverantwortlichen erhielten spannende Impulse zur „Digitalisierung in der Ausbildung“. Der Einstieg zum Thema lieferte der Vortrag Generation Z - Die Mitarbeiter der Zukunft von Katherina Reiser. Die Teilnehmer erhielten einen Überblick über die Erwartungen und Bedürfnisse der Generation, die sich gerade in unseren Betrieben in der Ausbildung befindet, und erhielten praxisnahe Tipps, wie man die Vertreter der „Generation Z “ als Mitarbeiter gewinnt und bindet.
Kerstin Doleski stellte anschließend mit dem digitalen Berichtsheft und dem Azubi-Lern-Tool verschiedene digitale Tools in der Ausbildung vor. Sie gab Aufschluss über die wichtigsten Fragen zu den rechtlichen und formalen Anforderungen an Ausbildungsnachweise und vermittelte neue Möglichkeiten des Lernens und der Lernvermittlung durch digitale Medien. Die Teilnehmer erhielten Informationen zu den verschiedenen Lösungen und Anbieter der Tools. ORA Soft-Entwickler Alexander Ortmann stellte sich den interessierten Fragen zum Azubiheft.
Wie immer gab es auch Raum für den Erfahrungsaustausch unter den TOP-Ausbildern, und es entwickelten sich angeregte und konstruktive Diskussionen über die jeweiligen Ausbildungskonzepte. Marcus Gaßner von der Firma SHF-Gaßner gab im Best Practice-Teil einen Einblick in die praktischen Erfahrungen mit selbst hergestellten Videos und digitale Plattformen im Berufsalltag und rundete unseren Seminartag ab.